Mrz 212021
 
Fotos: Mechthild Friderichs – Erdkrötenpaar am Waldweiher im Waldgebiet Malchener Tanne

Ostern steht bald vor der Tür und eine sehr ruhige zweite Woche der Krötenwanderung liegt hinter uns. Nächtliche Kälte lässt unsere kleinen Freunde weiter ausharren, ohne sich auf Wanderschaft zu begeben. Dieses Jahr ist das Wetter extrem außergewöhnlich, da normalerweise Mitte März ein Großteil der Wanderung bereits erfolgt ist.
Stattdessen ist die Wanderung nach spätem Start bereits nach wenigen Tagen der Wärme und Nässe vor über einer Woche erneut zum Erliegen gekommen. Und wird voraussichtlich auch die nächsten Tage erstmal nicht stattfinden.
In den paar Tagen mit guten Voraussetzungen vor gut einer Woche sind an einem Abend über 70 Tiere gewandert – eine tolle Zahl für einen Abend, aber durch die fehlende Gesamtwetterlage liegen wir in Summe bei gerade einmal bei 90 Tieren.

Während die Wanderung sehr zögerlich voran geht, ist der vor drei Jahren neu angelegte Amphibienteich in der Malchener Tanne letzte Woche nach den wenigen guten Wandertagen regelrecht überrannt worden. Über 100 Tiere waren am vergangenen Wochenende im Teich – während in den letzten beiden Jahren immer nur ca 10 Pärchen zu sichten waren.

Schön auf den Bildern zu sehen sind die möglichen Farbvarianten der Erdkröten – besonders bei dem hellen und dunklen Paar. Von hellem Beige bis hin zu dunklem Braun ist alles vertreten – inklusive verschiedenen Musterungen und roten wie auch grünen Farbnuancen. Faszinierend, welche Farbvielfalt die Natur bei unseren Kröten anbietet – fast wie bei unserem Herbstlaub und immer gut getarnt für sämtliche heimische Böden.


Der Waldteich hat sich also im dritten Jahr wunderbar entwickelt. Es scheint zudem fast so, als ob die Kröten im fortgeschrittenen Jahr einen so großen Laichdruck haben, dass sie im Waldteich bleiben und nicht weiterwandern, obwohl ihre Heimatgewässer an der Kaserne liegen. Denn der bereits entstandene Nachwuchs der letzten zwei Jahre braucht noch etwas Zeit bis zur Rückkehr, da Erdkröten erst mit 3-5 Jahren beginnen zu laichen.
Die Tiere haben im Waldteich bereits einen Großteil ihres Laichs abgesetzt und sich direkt danach aus den Gewässern vor dem erneuten Nachtfrost in schützende Unterkünfte an Land zurückgezogen. Am heutigen Tage waren nur noch geschätzte 20 Tiere im Teich – davon hauptsächlich Männchen, die wahrscheinlich nicht zum Zuge gekommen sind und darauf hoffen, dass mit den nächsten wärmeren Tagen ein paar neue Weibchen das Gewässer aufsuchen. Ein großer Haufen Eier ist bereits zu sehen, so dass für guten Nachwuchs gesorgt ist. So sucht sich die Natur auch in schwierigen Wetterlagen ihren Weg, um den Fortbestand zu sichern.


Bleibt zu hoffen, dass gegen Ende der kommenden Woche wieder mit wärmerem Wetter die Amphibiensammlung am Zaun an der B3 wieder reaktiviert werden kann, um noch ein Teil der Wanderung in ihre Heimatlaichgewässer zu unterstützen. Die Krötenfreunde werden wie immer per Rundmail über die Lage informiert.

Menschen, die den Amphibien helfen wollen, können sich gern beim NABU melden – weitere Helfer sind immer willkommen.

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