Feb 012020
 
Fotos: NABU/Tino Westphal – Aufbau des Krötenzauns an der B3 bei Eberstadt

Früher Start der Amphibienwanderung

Auf Grund des ungewöhnlich warmen und feuchten Wetters haben wir den Aufbau für den Krötenzaun an der B3 kurzfristig vorverlegt und am Samstag durchgeführt. Zwar gibt es schöneres Wetter für einen NABU-Einsatz, aber was ungemütlich für uns ist, ist für Amphibien perfekt. Sobald es feucht und nachts über 5 Grad warm ist beginnen die Erdkröten nach ihrem Winterschlaf unmittelbar mit der Wanderung zu ihren Laichgewässern. Dabei kommen sie immer wieder an den Ort ihrer eigenen Geburt zurück. Straßen sind dabei häufig ein unüberwindbares Hindernis. Bei einer vielbefahrenen Straße wie der B3 käme ohne die Hilfe des NABU nur ein sehr kleiner Teil der Kröten lebendig auf die andere Seite. Denn neben der direkten Berührung durch Reifen sterben die Kröten auch durch den Unterdruck der darüber rollenden Autos. 
Glück für unsere Kröten, dass sich so viele engagierte Helfer so kurzfristig an dem Einsatz beteiligt haben. Gleich in der darauf folgenden Nacht sind die ersten 10 Frühaufsteher-Männchen aufgebrochen und konnten Sonntag früh dank Lufttransport im Eimer ihre Wanderung in Richtung Laichgewässer auf der anderen Seite sicher fortsetzen. Wir sind schon sehr gespannt auf die weitere Wanderungsbewegung und die Krötenanzahl, die wir dieses Jahr finden werden, und durch die wir Rückschlüsse auf die Gesamtpopulation ziehen können. In vergangenem Jahr konnte eine Rekordzahl von über 1.100 Tieren übergesetzt werden.

Karte: rot markiert ist der Verlauf des Amhibienzauns an der Heidelberger Landstraße

Unter Leitung von Maggie graben 14 ehrenamtliche Amphibienschützer vom NABU ca. 360 Meter Amphibienzaun an der Bundesstraße B3 gegenüber der Major-Karl-Plagge-Kaserne ein. Die Amphibien aus dem Wald an der Malcher Tanne nutzen alte Löschteiche auf dem Kasernengelände als Laichplatz, müssen dafür aber unbedingt die stark befahrene Straße passieren – ein praktisch unmögliches Unterfangen. Ohne die Hilfe der freiwilligen Krötenschützer würden die meisten Erdkröten mit großer Sicherheit den Straßentod finden.

Nachtrag So 2.2.2020: Es hat sich gelohnt – heute saßen die ersten zehn Kerlchen im Eimer 🐸. 

Am nächsten Wochenende werden der Amphibienzäune in Ober-Beerbach gestellt: freiwillige Helfer sind hier herzlich willkommen!

08.02.2020
10:00 – 13:00
Aufbau des Krötenzaunes in Ober-Beerbach
Treffpunkt vor Ort: Parkplatz vor Ortseinfahrt Ober-Beerbach. Leitung: Sabine Durst. Veranstalter: NABU Seeheim-Jugenheim e.V.

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