Feb 032020
 
Foto: NABU/Tino Westphal – Studenten und ihr Teamleiter Marcel Beck (2. Reihe 2. von links) mit dem Vorsitzenden des NABU-KV Darmstadt, Hugo Schnur (2. Reihe ganz rechts)

An den Haustüren in den Städten und Gemeinden rund um Darmstadt, unter anderem in Pfungstadt, Seeheim-Jugenheim, Bickenbach, Alsbach-Hähnlein, Roßdorf, Modautal-Asbach, Mühltal, Griesheim und Weiterstadt werden in den nächsten Wochen Beauftragte des Naturschutzbundes (NABU) um Unterstützung der Naturschutzarbeit werben. Diese besondere Aktion erklärt der NABU-Kreisvorsitzende Hugo Schnur. „In Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern zeigt sich immer wieder, dass wir auf die moralische Unterstützung der Menschen zählen können. Wir wollen die Leute ansprechen, ob sie uns bei der ehrenamtlichen Arbeit unterstützen wollen.“ Nicht nur tatkräftige, auch finanzielle Hilfe werde benötigt. Denn vom Flächenkauf über Artenschutzprojekte bis hin zu Material für die Jugendarbeit sei nichts umsonst zu haben.
Schnur begrüßte Studenten und den Teamleiter Marcel Beck herzlich im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Die jungen Leute, die von 12:00 Uhr bis 21:00 Uhr in der Region unterwegs sein werden, tragen ein T-Shirt mit NABU-Emblem und können sich ausweisen. Wie Schnur erklärte, werden keine Spenden angenommen oder Bargeldgeschäfte getätigt. Mit zirka 2.800 Mitgliedern ist die Naturschutzorganisation fast flächendeckend im Westkreis vertreten. Bundesweit hat der Verband mehr als 700.000 Mitglieder. Während der Kampagne werden Informationen zum Naturschutz verteilt und vielfältige Hilfsmaßnahmen für Vögel, wie #kiebitz und Steinkauz, bis hin zum Fledermausschutz vorgestellt. Viele Projekte dienen der Erhaltung wertvoller Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Kreisweit betreut der Naturschutzbund viele Flächen in ehrenamtlicher Pflege, teilweise mit eigener Schafhaltung oder in enger Zusammenarbeit mit Landwirten. In einigen Ortsgruppen im Kreis wird für Kinder Umweltbildung angeboten. Dabei steht in erster Linie der Spaß am Entdecken in der Natur im Mittelpunkt.

Viele Projekte mit langfristigen Perspektiven konnten in den vergangenen Jahren im Umfeld von Darmstadt schon erfolgreich auf den Weg gebracht werden. „Der NABU möchte Hoffnungsträger sein, anstatt mit dem erhobenen Zeigefinger zu arbeiten“, erklärte Schnur. Darauf, dass im Bereich der Landbachaue bei Pfungstadt und Bickenbach tatsächlich wieder Dutzende Weißstörche nisten würden, habe man vor einigen Jahren nicht zu hoffen gewagt. Erfolgreich werde auch der Schutz von Schleiereulen und Steinkäuzen mit einer eigenen Arbeitsgruppe Eulenschutz voran getrieben, auch dem besonders gefährdeten Kiebitz widmet sich ein spezialisiertes Team von ehrenamtlichen Helfern, führte Schnur einige Beispiele des Erreichten auf.

Die Gesellschaft befinde sich derzeit im Umbruch. Insekten seien gerade das Thema Nummer eins. Viele der Anfragen auch lokaler Initiativen zu Blühflächen hätten etwas damit zu tun, so die Erfahrung von Schnur. Aber auch der galoppierende Flächenverbrauch, der in Deutschland jährlich die Größe des Bodensees habe, oder Pestizide bewegen viele Menschen.

Doch Naturschutz koste Geld und brauche eine stärkere Lobby. Manchmal sei es nur ein kleiner Stups, der zum Mitmachen fehle, sind die naturbegeisterten, aus dem gesamten Bundesgebiet stammenden jungen Leute, die in den nächsten Wochen von Haustür zu Haustür ziehen werden, überzeugt. Dass sie bei ihrer „Tournee“ nicht immer auf Verständnis stoßen werden, ist Hugo Schnur klar. Besondere Hochachtung hat der Kreisvorsitzende darum vor dem Einsatz der 18- bis 25-Jährigen. Gegen einen kleinen Obolus und in einer Ferienwohnung untergebracht, übernehmen sie diesen Job, der allein mit Ehrenamtlichen nicht zu schaffen wäre, wie der Kreisvorsitzende beteuert.

Für Rückfragen zu den Werbern ist der Naturschutzbund unter Telefon 06151 – 3911936 (Hugo Schnur) erreichbar.

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