Aug 102019
 
Fotos. NABU/Tino Westphal – Pflegeeinsatz am Seeheimer Blütenhang

Ein besonders schönes Stück Blütenhang oberhalb Seeheim konnte von den NABU-Helfern Anfang des Jahres in Pflege genommen werden: ein Stück einer alten Streuobstwiese direkt oberhalb von Seeheim, eingebettet zwischen Weinbergen mit einem Panoramablick über die Gemeinde.

In zwei aufwändigen Einsätzen im Januar 2019 wurde die Fläche freigelegt und später im Juli von den NABU-Schafen beweidet.

Mit der Kombination aus extensiver Schafbeweidung und manueller Freilegung der Fläche ganz bewusst ohne den Einsatz schwerer Technik sollen die noch dominierenden Brombeeren und die Kanadische Goldrute langsam zurückgedrängt werden. Gefördert werden dafür wertvolle Pflanzenarten der in Resten noch vorkommenden Trockenrasen-Gesellschaften mit ihrer Artenfülle. Auch Insekten profitieren von der offenen Landschaft und vom Verzicht auf Mulcher – leider bleibt der Einfluss des nahe liegenden konventionellen Weinbaus bestehen.

Stefan bringt einen Nistkasten wieder an – der war von den abgängigen Walnußbäumen heruntergefallen.

Die ehrenamlichen Helfer arbeiten mit zwei Baljkenmähern parallel- das Mähgut wird in die seitlichen Benjeshecken eingebracht bzw. auf zwei Reisighaufen konzentriert. Hier dient es Kleinsäugern und Reptilien als willkommener Unterschlupf. Mit diesem Vorgehen werden die Wiesenflächen langfristig ausgemagert. Die Spezialisten der extensiven Streuobstgesllschaften profitieren besonders von Nährstoffarmut.

Mehrere Walnussbäume auf der Streuobstwiese sind abgestorben – die Trockenheit der letzten Jahre setzt den Bäumen sehr zu. Abgebrochene Äste werden entfernt- die Starkbäume aber bleiben stehen und dienen Spechten und Pilzkulturen als Nahrungsquelle.

Im nächsten Jahr werden wir die NABU-Schäfer bitten, die Fläche schon im zeitigen Frühjahr zu beweiden. Frische Brombeertriebe werden wie Spargelspitzen sehr gern von den Schafen genommen und die Brombeere verträgt diesen zeitigen Verbiss sehr schlecht. Dann wird die Nachmahd deutlich weniger aufwändig. Heute waren acht Personen gut zweieinhalb Stunden gut beschäftigt.

Zum Glück macht NABU-Arbeit für den Naturschutz viel Spaß ;o)

Die Streuobstwiese nach dem Einsatz.

Teilnehmer vom NABU: Eva, Gunnar, Klaus-Dieter, Jan, Stefan, Frank, Jürgen und Tino.

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