Apr 252024
 

Wie alt ist dieser Baum? Anlässlich des Tags des Baumes lud das Netzwerk Bergsträßer Wald zur Zentlinde oberhalb Jugenheims ein. Für rund 40 interessierte Gäste einschließlich der neuen Bürgermeisterin Birgit Kannegießer gab es rund um das Thema “Alte Bäume – Bäume alt werden lassen” allerlei zu hören. Nach einer kurzen Begrüßung durch Friede Gebhard stimmte Sänger Knud Seckel das Publikum mit Gesang und Gitarre auf das Thema ein.

Meike Plößer und Gunnar Glänzel trugen im Austausch mit dem Publikum einige Informationen zu alten Bäumen vor. Reges Interesse fand etwa das Thema der “Methusalembäume” – damit sind charakteristische Baum-Individuen gemeint, die besonders geschützt und unbehelligt (ur)alt werden können. “Leider gibt es bei uns und in ganz Deutschland anteilsmäßig viel zu wenige alte Bäume, weil sie meist schon gefällt werden, bevor sie auch nur die Hälfte ihres natürlichen Alters erreichen.” beklagte Meike Plößer. 

Nach einem weiteren mittelalterlichen Lied erzählte Ana Mallo von der Stiftung Heiligenberg Jugenheim allerlei Informatives wie Unterhaltsames zur Geschichte der Zentlinde, unter der spätestens ab dem 15. Jahrhundert – vermutlich auch schon früher – alljährlich Gericht für die umliegenden Dörfer gehalten wurde. Als Baum der germanischen Göttin Freya wurde Linden (lateinisch: Tilia) nachgesagt, sie könnten die Wahrheit ans Licht bringen, und so galten unter ihnen gesprochene Urteile als unanfechtbar und wurden mit dem Spruch „judicum sub tilia“ urkundlich bezeichnet. “Als der Baum im Spätmittelalter erstmals als Zentlinde erwähnt wurde, musste er schon ein stattliches Alter gehabt haben”, hob Mallo hervor und löste die zuvor ans Publikum gestellte Frage nach seinem Alter auf: Rund 800 Jahre.

Friede Gebhard versammelte im Anschluss das Publikum rund um die Linde zu einer gemeinsamen Achtsamkeitsübung, bei der sich Alle die Bedeutung des Baums für sich persönlich bewusst machen und ausdrücken konnten. Im Kreis um die Linde versammelt sangen Alle gemeinsam “Kein schöner Land”. Von Meike Plößer und Gunnar Glänzel wurde der Umfang der Linde gemessen (er beträgt stattliche sieben Meter), um sie als Kandidatin für die “Nationalerbe-Bäume” einzureichen.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde angekündigt, nun alljährlich hier den Tag des Baumes zu feiern. Also vormerken – Freitag, 25. April 2025.

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