Aug 182020
 

Noch sitzen in einigen Schwalbennestern Junge aus der zweiten Brut und werden fleißig gefüttert; nicht nur von ihren Eltern, sondern oft auch von ihren Geschwistern aus der ersten Brut.

Doch die Brutzeit geht langsam dem Ende zu und es wird Zeit, eine Bilanz der Schwalbensaison zu ziehen.

Wir waren wieder unterwegs, um die Brutpaare zu zählen: In Seeheim haben wir 33 besetzte Mehlschwalbennester gefunden. Das sind weniger als letztes Jahr (40), doch verglichen mit den letzten Jahren immer noch recht gut (2018: 28, 2017: 35, 2016: 25).  Möglicherweise sehen wir hier die Auswirkung der Hitze im letzten Sommer, die zu einigen Verlusten unter den Jungvögeln geführt hat.

Auch dieses Jahr waren die mit Kunstnestern bestückten Schwalbenfeundlichen Häuser das Rückrad des Bestandes. Die Kunstnester bieten unabhängig von dem witterungsbedingten Angebot an Nestbaumaterial eine zuverlässige Brutmöglichkeit.

Die Rauchschwalbenkolonie im Reiterhof ist mit 13-14 Brutpaaren stabil und weiter das einzige Vorkommen in Seeheim.

In Jugenheim brüteten dieses Jahr leider nur 3 Paare Mehlschwalben in den  Kunstnestern am einzigen Nistplatz im Ort: 2018 wahren noch alle 8 vorhandenen Nester belegt, 2019 bereits nur noch 4.

In Balkhausen konnten wir dieses Jahr nur 9 besetzte Mehlschwalbennester finden, nach 17 im Vorjahr (2018: 12, 2017: 11). Neu erfassen konnten wir in diesem Jahr die Rauchschwalben in den Ställen im Ort: Mit 17 Paaren ein guter Bestand, meist in  Pferdeställen.

Ebenso in Pferdeställen nisten die Rauchschwalben in Stettbach: Dieses Jahr leider nur 6 Paare nach 10 im Vorjahr. Mehlschwalben gibt es unseres Wissens keine in Stettbach.

Nach einigen Jahren Unterbrechung haben wir auch wieder Zahlen aus Ober-Beerbach: Mit 30 Brutpaaren ist die Mehlschwalbe besser vertreten als während der letzten bekannten Erhebungen (2013: 27, 2014: 11). Rauchschwalbenvorkommen sind in Ober-Beerbach nicht bekannt.

Insgesamt sind unser Schwalbenbestände weiter auf einem niedrigen Niveau, noch in den 80er Jahren gab es z.B.  in Seeheim noch über 250 Brutpaare Mehlschwalben. Um so wichtiger ist es, die vorhandenen Brutplätze zu erhalten und möglichst mit Kunstnestern zu unterstützen.

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