Jan 312024
 
Fotos: NABU/Willi Benz – Entkräfteter Silberreiher

Mit einem Anruf meldete ein Mitarbeiter der Major-Karl-Plagge-Kaserne dem NABU Seeheim-Jugenheim einen flugunfähigen Silberreiher auf dem Kasernengelände. Glücklicherweise stand der engagierte Tierschützer Rüdiger Benz aus Darmstadt mit seiner großen Erfahrung in der Rettung verunglückter Vögel aller Art für eine Bergungsaktion kurzfristig zur Verfügung.


Fang und Begutachtung vor Ort durch Vogelretter Rüdiger Benz

Winterliche Witterungsbedingungen (Schneedecken, Eisbildung und gefrorene Böden) erschweren den Grau- und Silberreihern erheblich die Nahrungssuche, so dass die Energiereserven schnell verbraucht sind und es bei harten Wintern schnell zu Bestandseinbrüchen bei diesen Schreitvögeln kommt.

Die anschließende tierärztliche Untersuchung des Silberreihers bestätigte die erste Grobdiagnose, außer der Unterernährung liegen keine ernsthaften Beeinträchtigungen des Vogels vor.

Aufnahme und Fütterung in einer Voliere des Tierhilfevereins Kellerranch

Vor Ort zeigte sich, dass der Reiher sich in eine Ecke eines oben teilweise offenes Verschlags zurückgezogen hatte und apathisch wirkte. Trotz Fluchtreflexes hatte Rüdiger den Vogel schnell und schonend in seinem Netzkescher. Eine erste Untersuchung ergab, dass bis auf wenige oberflächliche Abschürfungen an einem Flügel und einem Bein keine schweren äußerlichen Verletzungen vorliegen dürften. Insbesondere gab es keine Anzeichen für die für Vögel fatalen Flügel- und Gelenkbrüche. Schnell erkennbar war aber der schlechte Ernährungszustand des Reihers.

Reiher im Transportbehälter

Keine zwei Stunden nach dem Fang konnte der Silberreiher beim Tierhilfeverein Kellerranch e. V. in Weiterstadt untergebracht werden, wo er bei passendem Futterangebot wieder zu Kräften kommen kann, um anschließend wieder in die Freiheit entlassen zu werden.

Der NABU Seeheim-Jugenheim bedankt sich bei den Mitarbeitenden der Major-Karl-Plagge-Kaserne für die Achtsamkeit sowie beim Tierhilfeverein Kellerranch und insbesondere bei Rüdiger Benz für das Engagement.

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