NABU mahnt fehlenden Wolfsmanagementplan an
Wetzlar. Obwohl in den letzten Jahren schon mehrere Wölfe in Hessen gesichtet wurden, fehlt für das Bundesland noch immer ein Wolfsmanagementplan. In der bundesweiten NABU-Bewertung zum Tag des Wolfes gehört Hessen deshalb zu den Schlusslichtern. „Als Langstreckenläufer können Wölfe innerhalb weniger Tage Hessen erreichen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf ihre Rückkehr einstellen“, erklärte Wolfsexperte Mark Harthun. Der NABU fordert das Umweltministerium auf, sich zusammen mit den Naturschutz- und Jagdverbänden sowie Schafzüchtern endlich systematisch auf zuwandernde Wölfe vorzubereiten.
Hessen habe einen dringenden Nachholbedarf, so Harthun. Nach Einschätzung des NABU ist es nur eine Frage der Zeit, bis die niedersächsischen Wolfsvorkommen weiter gen Süden wandern. Hessen müsse damit rechnen, dass künftig dauerhaft Wölfe innerhalb seiner Landesgrenzen leben. Die Erfahrungen mit dem Wolf „Reinhard“ im Reinhardswald vor einigen Jahren hätten gezeigt, dass Wolf und Mensch ohne größere Probleme zusammen leben könnten. Mit einem Wolfsmanagementplan hätte auch der „Gießener Wolf“, der in 2011 im Westerwald erschossen wurde, besser geschützt werden können.
Um die Entwicklung des Wolfsbestandes in Deutschland besser im Auge zu behalten und von gegenseitigen Erfahrungen im Management zu lernen, müssten die Bundesländer zudem besser zusammenarbeiten. Der NABU sieht in einer bundesweiten „Kompetenzstelle Wolf“ die beste Lösung, den Schutz des Wolfes sicherzustellen. Hier sollten alle Daten zum Wolf erfasst und länderübergreifend koordinierend werden.
Mehr zu Deutschlands Wölfen unter www.NABU.de/wolf
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