Mühltal sucht nach weiteren Wasservorkommen. Die Erkundungs- und Probebohrung im Mittelbachtal bereitet Naturschützern allerdings Sorgen. Es wird befürchtet, dass das Feuchtgebiet im Bereich des Mittelbachtals durch einen Brunnen weiter austrocknen könnte.
Der Bürgermeister sagte hierzu: Der Brunnen wäre so tief (ca. 56 Meter), dass die Wasserentnahme sich nicht auf das Oberflächenwasser und das Gebiet auswirken werde.
Das allerdings widerspricht einschlägigen Erfahrungen: Absenkungstrichter von Brunnenanlagen können massiven Einfluss auf lokale Feuchtgebiete haben. Auch ein großer Teil der Waldschäden im Bereich südlich Darmstadts steht in Zusammenhang mit Grundwasserabsenkungen. Die schlimmsten Auswirkungen auf die Umwelt wurden erst Jahrzehnte später sichtbar.
Die Bohrfirma kam am Montag, den 12.10.20 erst nachmittags vor Ort an, weil sie Schwierigkeiten hatte, die enge Tunnelöffnung des Viaduktes mit dem breiten Motorwagen und Anhänger zu passieren. Am Dienstag erfolgten der Aufbau und die erste Bohrung. Heute, am Mittwoch, wurden gegen Mittag in einer Tiefe von 50 Metern wasserführende Schichten erreicht – ohne Fels und Gestein. Nun wird das Loch weitergeführt, bis die Bohrung auf Fels oder Gestein stößt.
Immer wieder werden Proben des Bohrkerns zur Untersuchung der Mineralien gezogen. Geplant ist danach eine Prüfung, ob die Schüttung an Wasser dauerhaft für eine Trinkwasserentnahme ausreicht. Die detaillierten Untersuchungen und Prüfungen dauern noch ca. eine Woche an. Erst nach der Prüfung und Genehmigung würde dann für den Brunnen ein noch größeres Loch gebohrt.
Fotos: Martin Strippel
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