Mahd im NABU Kirschgarten
Die Wiesen am Blütenhang zwischen Seeheimer und Malchen haben sich gut entwickelt – insbesondere die Dominanz der kanadischen Goldrute hat abgenommen.
Die Wiesen müssen gerade wegen der Goldruten noch relativ zeitig im Jahr gemäht werden. Das Mähgut wird von der Fläche entfernt, wodurch dem Boden langfristig Nährstoff entzogen wird, um die Artenvielfalt zu fördern. Die Obstbäume aber benötigen auf dem kargen Sandboden mehr Humus. Deshalb werden mit dem Mähgut mehrere Haufen auf der Fläche angelegt, die von Kleinsäugern und Reptilien gern als Unterschlupf und Winterquartier angenommen werden. In einigen Jahren wandert der entstehende Humus dann auf die Baumscheiben der Obstbäume.
Mit der Pflanzung durch die Obstbäume ist die Bearbeitung mit großen Maschinen praktisch nicht mehr möglich – aber gerade diese Tatsache ist für die Artenvielfalt ein großer Vorteil: die manuelle Mahd mit dem insektenschonenden Balkenmäher ist sehr selektiv und wird abschnittsweise in mehreren Einsätzen ausgeführt, damit Insekten Möglichkeiten zum Ausweichen haben.
Leider sind die noch immer weit verbreiteten großen Mulcher wahre Insektenkiller und wenn sie mit ihrer hohen Effektivität riesige Flächen auf einen Schlag kahl hinterlassen, nehmen sie den überlebenden Insekten jede Nahrungsgrundlage. Gleichzeitig bleiben dicke Placken an Mulch zurück, durch die Licht-suchende Arten der Trockenrasen keine Chance haben. Nur die Problemarten profitieren und am Blütenhang ist das ganz besonders die Kanadische Goldrute. Leider wird die Artenvielfalt an blühenden Kräutern und Insekten am Blütenhang mit dem aktuellen Pflegekonzept noch immer jedes Jahr weiter reduziert. Hier besteht Handlungsbedarf.
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