Sep 242020
 

August und September in der Landbachaue

Mit dem 24.9.2020 ist es wie angekündigt deutlich kühler geworden, es regnet endlich einmal wieder, der Herbst 2020 kündigt sich an. Der erste Regen löst zwei Monate mit absoluter Trockenheit und viel Hitze in Südhessen ab.

Fotos: Roland Tichai – Bekassinen in der Landbachaue

Schon Anfang August führten der Landbach und die Teiche in der Aue kaum Wasser. Dieser Zustand verschlimmerte sich Tag für Tag. Der östliche Teil trocknete sogar ganz aus und vom Landbach blieb ein Rinnsal. Für die Gänse, Enten und Reiher waren August und September 2020 eine schwere Zeit. Einige wenige Gäste haben die Landbachaue trotzdem belebt. Auch von ihnen soll berichtet werden.

Schon Anfang August 2020 tauchten die ersten Bekassinen in der Landbachaue auf. Die Ufer waren breit und schlammig und damit stand ein reichhaltiges Angebot an Nahrung für Limikolen zur Verfügung. Gleichwohl war der Anteil dieser Vögel in den beiden Monaten nicht so hoch wie in früheren Jahren.

Silberreiher

Nachdem die Störche weitgehend abgezogen waren, prägten die Silberreiher und Graureiher das Bild der Großvögel in der Aue. Teilweise waren bis zu 15 Silberreiher und bis zu 20 Graureiher anwesend.

Rotmilan
Kolkraben

In der Luft beherrschten Rotmilane das Bild. Ab September haben sich dann auch mindestens sechs Kolkraben in der Landbachaue eingefunden, ihr unverkennbarer Ruf war jetzt oft wahrzunehmen.

Rotschenkel

Grünschenkel und Rotschenkel tauchten nur vereinzelt in der Landbachaue auf. Insgesamt waren es vier Grünschenkel und zwei Rotschenkel.

Bruchwasserläufer

Ab und zu war ein Bruchwasserläufer in der Landbachaue zu sehen. Es waren aber nicht so viele wie in den letzten Jahren.

Eine ganz besondere Freude sind die beiden schönen Pfeifenten, die sich seit Wochen in den Teichen der Aue aufhalten. Ihnen scheint es in der Landbachaue gut zu gefallen und alle Vogelfreunde erfreuen diese farbenprächtigen Enten sehr.

Pfeifente im Hintergrund – im Vordergrund links Graugänse, rechts Silberreiher
Kiebitze

Auch Kiebitze schauen immer wieder in der Landbachaue vorbei, um Nahrung aufzunehmen und sich auszuruhen. Zuletzt flog ein Schwarm von 12 Vögeln in die Teiche der Aue.

Und wenn man etwas Glück hat, kann auch einmal der Eisvogel gut beobachtet werden. In diesem Jahr gab es erfreulicherweise eine Brut mit drei Jungen. Deshalb sieht man den Eisvogel jetzt auch relativ häufig durch die Aue fliegen.

Die Sommer werden immer heißer und trockener. Der Klimawandel ist im Gange und hat begonnen, unser aller Leben zu verändern – das Leben der Menschen und das der Tiere. Noch bestehende Hotspots der Artenvielfalt wie die Landbachaue gilt es jetzt zu vernetzen und wo immer möglich zu vergrößern. Denn nur so können sie auch in den zu erwartenden langen Trockenphasen ihre Funktion als essentiell wichtige Raststätte und Rückzugsraum für Vögel erfüllen.

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