Dez 032021
 

Vortrag Mark Harthun, Geschäftsführer Naturschutz beim NABU LV Hessen, in der Zooschule des Vivariums in Darmstadt

Eine stille Erfolgsgeschichte: während andernorts in Deutschland teilweise große Aufregung um die Ausbreitung des Bibers herrscht, hat der Biber in Hessen bisher eher geräuschlos sein Verbreitungsgebiet ausweiten können.

Fotos: NABU/Tino Westphal – Vortrag „Biber als Landschaftsgestalter“ – Mark Harthun, Geschäftsführer Naturschutz beim NABU LV Hessen, in der Zooschule des Vivariums in Darmstadt.

Nach vielen Jahren des langsamen Zuwachses hat der Biber in letzter Zeit viele neue Flussabschnitte erobert. So gibt es mittlerweile Biberburgen bei Ober-Ramstadt an der Modau und auch in den Nebengewässern des Rheins. Der Biber „arbeitet“ sich also von zwei Seiten an Darmstadt heran.

Um so wichtiger wäre es, in den nächsten Jahren Gewässerrandstreifen von mindestens 10 Metern aus der Nutzung zu nehmen, sonst wären Konflikte vorprogrammiert. Die lokalen NABU-Gruppen arbeiten eng mit den Behörden zusammen, informieren aber auch betroffene Landwirte und Anwohner vorab, wenn der Biber vor Ort aktiv wird.

In der Diskussion wurde auf das Programm 100 Wilde Bäche in Hessen verwiesen, in dem Fließgewässern ihre natürliche Struktur zurückgeben werden soll. Das Programm unterstützt die Kommunen bei der Erfüllung dieser Aufgabe an 100 ausgewählten Bächen. Die Unterstützung beim Grunderwerb und der Flächenbereitstellung ist ausgesprochen zielführend.

Gerade am Stettbach und Beerbach besteht jetzt aber auch die Hoffnung, dass der Biber die im Programm vorgesehenen massiven Geldausgabe für den Rückbau der Gewässer in einen natürliche Zustand gern übernimmt: der Biber ist faktisch der beste Naturschutz-Mitarbeiter – unermüdlich fleißig und kostenfrei jede Nacht im Einsatz.

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