Es sieht aus wie eine trübe Pfütze im Rübenacker. Aber es ist eins von vier kleinen Feuchtbiotopen auf landwirtschaftlichen und gewerblichen Flächen, auf denen mit Unterstützung der Landwirte und Gewerbetreibenden Lebensräume für seltene Amphibien geschaffen wurden. Wenn Kreuzkröten ihre Laichschnüre im flachen Wasser hinterlassen haben, sehen die Amphibienfreunde vom NABU täglich nach ihren Schützlingen, spülen Laich und Quappen in tiefere Pfützenbereiche, und wenn die komplette Austrocknung droht, rückt ein Tanker mit 1000L Frischwasser zur Nothilfe aus.
In den letzten Jahren konnten sich die Kröten mehrfach erfolgreich vermehren. Aber gesichert ist die Population keineswegs. Mit Gewerbegebieten und aktuell mit der schnell fortschreitenden Versiegelung mit Foliengewächshäusern werden historische Laichplätze der Kreuzkröten überbaut. Mit der sogenannten „guten landwirtschaftlichen Praxis“ werden Landwirten Privilegien zu Bauten im Außenbereich eingeräumt, ohne jede naturschutzfachliche Prüfung. Damit werden mögliche Erhaltungsmaßnahmen oft verhindert, denn bewährte Konzepte für Amphibienschutz auch bei Folienanbau existieren, werden aber viel zu selten eingesetzt.
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