Aug 212022
 
Fotos: NABU/Tino Westphal – verdorrte Weiden am Malchener blütenhang

Die Klimakrise fordert ihren Tribut: am Blütenhang zwischen Seeheim und Malchen, den üblichen Beweidungsflächen der NABU-Schafe, ist wegen der anhaltenden Dürre kein Futter mehr zu finden. Deshalb müssen die Tiere auf Weideflächen im Wald ausweichen, die normalerweise als Winterweide dienen.

Bienenweide am Malchener Blütenhang

Auch wenn der Name der Fläche Blüten verspricht – in diesem Sommer ist auch hier alles verdorrt. Es herrscht Futtermangel bei nektarsuchenden Insekten, aber natürlich macht die anhaltende Dürre es auch den Pflanzenfressern zunehmend schwer, Futter zu finden.

Die NABU-SchäferInnen und ihre großen und kleinen Helfer treffen sich vor Ort und führen die Tiere in Richtung Wald, während andere Helfer die Elektrozäune einsammeln und diverse Weideutensilien verpacken für den Autotransport.

Waldwanderung mit Schafen

Die Schafe kennen den Weg von ihren jährlichen Wanderungen. Der Weg führt auf schattigen Waldpfaden direkt von Malchen über den Langen Berg zu den Märchenteichen bei Seeheim. Die Helfer müssen immer mal wieder Fahrradfahrer und Hunde mit Herrchen und Frauchen vorbeilassen. Zum Glück sind diesmal tatsächlich alle Hunde angeleint, so wie es sein soll.

Die Wanderung ist für Schafe durchaus anstrengend. Immer mal wieder müssen Pausen eingelegt werden. Natürlich kosten die Schafe dabei gern ein paar Kräuter vom Wegesrand.

Straßenquerung

Es gibt zum Glück nur eine einzige wirklich kritische Stelle auf dem Weg zu den Märchenteichen: hier muss eine stark befahrenen Landstraße überquert werden. Für kurze Zeit wird der laufende Verkehr angehalten – NABU-Warnwesten sind hier sehr nützlich.

Winterweide an den Mächenteichen bei Seeheim

Übermannshoch stehen saftige Kräuter – das ist ein Schafparadies. Die neuen Betreuer erhalten noch eine Einweisung in die Handhabung des Elektrozaunes.

Ankunft auf der Weide an den Märchenteichen

Im schattigen Tal and den Märchenteichen bei Seeheim bieten Kanadische Goldrute (Solidago canadensis), Gemeiner Wasserdost (Eupatorium cannabinum), am Bachrand auch der Blutweiderich (Lythrum salicaria) den Wildbienen Pollen und Nektar. Die Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum) und der Topinambur (Helianthus tuberosus) beginnen gerade zu blühen. Große Flächen werden von den blütenreichen und saftigen Stängeln des indischen Springkrauts dominiert. Auch wenn eine ganze Reihe der genannten Pflanzen als Neophyten bei einigen Naturschützern mit Sorge betrachtet werden – heute stehen sie übermannshoch auf diesen krautreichen Streuobstwiesen sind und eigentlich ist es schade um diese Blütenpracht. Aber die Schafe brauche jetzt gutes Futter.

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