Neues von den Amphibien im Waldteich
Unseren Kröten hat der geringere Straßenverkehr in der Corona-Zeit gut getan. Die Chance, die Straße bei ihren Streifzügen sicher zu überqueren, ist deutlich gestiegen. Der Erdkröten-Nachwuchs im Waldteich hat von alledem ohnehin nichts mitbekommen. Seit dem letzten Bericht Ende April haben sich die kleinen Kaulquappen prächtig entwickelt.
Zwar ließ sich auch dieses Jahr über die Wochen im Mai und Juni eine spürbare Reduktion der Quappenzahl feststellen – dies war jedoch durch natürliche Fressfeinde bedingt, die sich in dem Teich ebenfalls weiter etabliert haben. So haben sich neben einer Vielzahl von Libellenlarven viele Larven des Gelbrandkäfers eingefunden. Auch ausgewachsene Ringelnattern sind mehrfach am Waldteich gesichtet worden. Und so gehört auch dieser Teil zu einem gesunden Teich und einer gesunden Krötenpopulation dazu. Die Erdkröten sichern ja gerade durch eine Vielzahl von Quappen das Überleben und ihre Vermehrung.
So haben die ersten Kaulquappen bereits Anfang Juni ihre Metamorphose durchlaufen. Diese geht sehr schnell und ist in wenigen Tagen abgeschlossen. Kaulquappen fressen während ihrer Umwandlung nichts und verlassen unmittelbar nach ihrer Metamorphose beim ersten passenden Wetter als Babykröten die Gewässer. Dort suchen sie sich dann mit kleinen Insekten und Würmern ihre erste Nahrung als Kröte an Land.
Bei ihrem Auszug sind die Babykröten kleiner als ein Fingernagel – seht jedoch selbst auf den Bildern ein paar Babykröten sowie ein paar Quappen, die sich gerade in der Metamorphose befinden.
Zwischenzeitlich haben auch die kleinsten bzw. am langsamsten entwickelten Quappen ihre Entwicklung zur Kröte abgeschlossen und den Waldteich verlassen. Bis unser Nachwuchs die Größe der ausgewachsenen Kröten erreichen wird, dauert ca 5 Jahre – frühestens nach 3 Jahren werden die ersten Halbstarken in unseren Waldteich zurückkehren. Wir werden uns also etwas gedulden müssen, bis wir unseren Nachwuchs wiedersehen. Bis dahin drücken wir ihnen am besten die Daumen für eine gesunde weitere Entwicklung.
Darüber hinaus ist erfreulich, dass auch nach dem Auszug der Quappen das Leben in unserem Waldteich weitergeht: Mindestens drei Wasserfrösche sind im Waldteich eingezogen und es gab dieses Jahr sogar einige erste Froschkaulquappen, auch wenn sich die Eier vor uns versteckt hatten.
Mehrere Bergmolche haben sich zur Paarungszeit ebenfalls erstmals im Waldteich aufgehalten – hier wird es noch spannend inwiefern wir davon noch in den nächsten Wochen Nachwuchs entdecken.
Kommentarfunktion geschlossen