Mrz 082020
 

Kiebitz-Training des NABU Seeheim-Jugenheim am 8. März 2020 im Bereich Biebesheim, Stockstadt, Crumstadt

Fotos: NABU/Roland Tichai – Kiebitz bei Biebesheim

Sechs Kiebitzfreunde haben sich am 8.3.2020 um 10 Uhr im Fängerhoffeld bei Biebesheim eingefunden, um Kiebitze zu beobachten und mehr über ihre Gewohnheiten zu erfahren. Das Kiebitz-Training wendet sich besonders an ehrenamtliche Helfer, die mit ihren Beobachtungen die letzten Vorkommen der Kiebitze schützen und erhalten wollen.

Im Gebiet von Bickenbach und Alsbach-Hähnlein konnten die letzten Bruten im Jahr 2016 festgestellt werden. Kiebitze sind immer wieder Durchzugsgäste in der Landbachaue bei Bickenbach, so konnten 16 Kiebitze am 7.3.2020 in den Teichen bei der Jagd beobachtet werden. Bruten aber bleiben aus.

Von Folien überdeckt: ehemalige Brutgebiete des Kiebitz im Ried

Im Fängenhoffeld bei Biebesheim und in der Feldflur zwischen Stockstadt und Crumstadt ist die Situation für Kiebitze noch etwas günstiger, wegen der dort teilweise angebauten Sonderkulturen mit Feldsalat, Schnittlauch, Zwiebel und Rhabarber. Diese Sonderkulturen sind letzte Rückzugsgebiete, weil in der entscheidenden Brutzeit der Vögel wenige Arbeitsgänge auf den Äckern stattfinden, was für die Bruten sehr günstig ist. So kann sich eine kleine Kolonie der Vögel hier noch halten, ist aber bei dieser geringen Koloniegröße schon allein aufgrund natürlicher Populationsschwankungen akut im Bestand gefährdet. Leider sind gerade die Sonderkulturen dem allgemeinen Trend folgend in Gefahr, von Folienkulturen abgelöst zu werden. Das aber würde das sichere Erlöschen der Vorkommen bedeuten.

Am Trainingstag konnten wir in der Feldgemarkung zwischen Stockstadt und Crumstadt auch etwa 40 Kiebitze ausmachen. Leider ist die vermehrt ausgebrachte Ackerfolie auch hier ein Übel für die Vögel.

Am Vortag hat Frank Philip Gröhl (Leiter des Trainings) sogar 75 Kiebitze in diesem Gebiet gezählt. Das gibt Hoffnung, dass es wieder zu ein paar Bruten kommen wird. In den kommenden Wochen werden die Gebiete regelmäßig beobachtet.

Bachstelze

Ansonsten konnten wir in dem Gebiet Mäusebussard, Turmfalke, Bachstelze, Feldlerche, Bluthänfling, Goldammer, Rohrammer, Buchfink und Rabenkrähe beobachten.

Möwe bei Crumstadt

Bei der weiteren Rundtour sind wir an der Crumstädter Kiesgrube auf verschiedene Gänse und eine beringte Mittelmeermöwe gestoßen – leider war die Ringnummer nicht zu erkennen.

Mäusebussard

Am Anglersee bei Hof Wasserbiblos waren zwei schöne Mäusebussarde zu sehen, im See Gänse und Kormorane.

Alle TeilnehmerInnen konnten auf einen abwechslungsreichen Vormittag zurückblicken und freuen sich auf die Tour im nächsten Jahr.

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