In Zweierteams arbeiten die ehrenamtlichen Helfer des NABU, um eine alte Streuobstwiese wieder herzustellen
Der historisch sehr wertvolle Wellberg in der Gemarkung von Pfungstadt ist eigentlich eine frühmittelalterliche Festungsanlage, eine sogenannte Motte. Davon ist allerdings nur noch ein bescheidener Hügel übrig.
NABU-Eulen-Experten hatten hier noch bis 2017 eines der produktivsten Reviere des Steinkauzes dokumentiert. Seit 2017 aber sind die Reviere verlassen. Vor allem, weil die ungepflegten Wiesen keine geeigneten Jagdgebiete mehr sind. Der Steinkauz benötigt kurzrasige Flächen für den Zugang zu Kleinsäugern, großen Insekten und Regenwürmern. Auch im Umfeld bietet die intensive Landwirtschaft mit Raps, Getreide und Mais immer weniger geeignete Ausweichflächen.
Inzwischen sind die vorhandenen Obstbäume auf dem Wellberg mangels Pflege weitgehend zusammengebrochen, das Gelände ist stark verbuscht. Es gibt nur noch ganz wenige größere Bäume, die sich als Träger für die Steinkauzröhren eignen. Große Bäume mit natürlichen Höhlen kommen im Ried fast gar nicht mehr vor – der Steinkauz ist auch hier auf die Hilfe der Menschen angewiesen.
Die ehrenamtlichen Naturschützer vom NABU werden die Streuobstwiese am Wellberg in den kommenden Wochen wieder freilegen. Bäume werden geschnitten und Büsche und Totholz werden von der Wiese entfernt, damit der Hügel wieder gemäht werden kann – da hat die Gemeinde Unterstützung zugesichert. Nur so haben die Steinkäuze Zugang zum Futter auf der Wiese.
In einem ersten Einsatz unter Leitung von Willi Fuchs wurde am 5.12.2020 mit Baumschnittarbeiten begonnen.
Heute arbeiteten Gottfried Pusch und Roland Tichai bei einem kleinen Arbeitseinsatz am Wellberg. Eine besonders „wilde Ecke“ im Süden des Wellbergs mit umgestürzten Bäumen, Ästen und Buschwerk wurde freigelegt.
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