Feb 122022
 

In der Nähe der Sandstraße bei den Tennisanlagen von Seeheim befindet sich eine kleine Binnendüne, die seit vielen Jahren von den ehrenamtlichen Helfern des NABU gepflegt wird.

Am Rande der Düne wachsen seit Jahren Götterbäume heran, die inzwischen in jedem Jahr massenweise Samen auf die Dünenflächen und den nahen Wald rieseln lassen. Leider sind die Götterbäume als Neophyten hier ein zunehmendes Problem für die einheimische Botanik, gleichzeitig aber noch so wenig verbreitet, dass sich eine Bekämpfung noch lohnt. Meist werden die Altbäume geringelt und gefällt, sobald sie sehr geschwächt sind, denn sonst treiben sie aus dem Wurzelstock nur um so stärker wieder aus. Eine Gruppe von Götterbäumen auf einem Privatgrundstück nahe einer vorhandenen Bebauung erwies sich als besonders schwierig zu entfernen, weil sie sehr nahe und über existierende Bebauung in Kleingärten wachsen.

Nun hat sich die Vegetation der Binnendüne in den letzen Jahren – auch Dank der Pflege durch den Pflegehof Stürz mit der Eselbeweidung und des NABUs und einzelner Naturfreundinnen, namentlich Frau Dr. Uta Hillesheim – sehr erfreulich entwickelt. Besonders die Vorkommen der Sand-Silberwurz, des Sand-Thymians und anderer trittempfindlicher Pflanzen aber lassen eine Befahrung der Düne mit Traktor und Hebebühne nicht zu. Deshalb haben wir uns entschieden, die Bäume am Dünenrand mit der Hilfe befreundeter erfahrener Baumkletterer zu fällen.

Kletteraktion notwendig

Kleiner Äste werden direkt mit der Handsäge herunter geschnitten, größere mit mehreren Seilen fixiert und kontrolliert abgelassen.

Die verbliebenen starken Stämme müssen dann mit Zugseilen und Umlenkrollen manuell gezogen und gleichzeitig mit Keilen in die richtige Fällrichtung gelenkt werden. Es funktioniert perfekt!

Zuletzt werden die Holzreste auf einen vorhandenen Totholzhaufen am Rand der Düne verbracht – hier dienen sie Kleinsäugern und Reptilien als willkommenes Versteck. Die eigentliche Dünenfläche wird nach der Aktion sorgfältig abgeharkt. Hier soll der Nährstoffeintrag im Interesse der Artenvielfalt minimal bleiben.

Die Dünenfläche wird sorgfältig abgeharkt – hier soll der Nährstoffeintrag möglichst gering gehalten werden.

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