Juni 132022
 

Am 13.06.2022 wurde die Petition zum Schutz des Waldes im Naturschutzgebiet Felsberg an die Stadt Bensheim überreicht. Für diesen offiziellen Akt hatte Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert die UnterstützerInnen der Petition in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen. Da das Naturschutzgebiet/Natura-2000-Gebiet Felsberg zu Teilen der Stadt Bensheim gehört, ist neben dem Waldbesitzer Lautertal auch Bensheim Adressat dieser Petition. Die Übergabe der Petition an die Gemeinde Lautertal hatte am 5. Mai in der Gemeindevertretersitzung stattgefunden.

UnterstützerInnen aus Naturschutzverbänden und Bürgerinitiativen der Region waren zu diesem Termin erschienen, um deutlich zu machen, dass sie die Ziele der Petition unterstützen: Der Wald im Naturschutzgebiet soll künftig nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt werden und dadurch von zusätzlichen Stressfaktoren in Zeiten des Klimawandels entlastet werden. Das Felsberggebiet mit seiner Kombination aus Blockhalden und alten Buchenbeständen ist ein deutschlandweit einzigartiges Schmuckstück, das nach Ansicht der Initiatoren und Unterstützer höchsten Schutz verdient hat.

Yvonne Albe, Michael Theurich (NABU Seeheim-Jugenheim) und Meike Plößer (Netzwerk Bergsträßer Wald) stellten die wichtigsten Punkte für diese Petition vor und boten weitere Unterstützung und Gespräche an. Annette Modl-Chalwatzis sprach sich als Bensheimerin, Vertreterin des NABU Bergstraße, der Ortgruppe Bensheim/Zwingenberg und der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen sowie Naturschutzbeirates Bergstraße für die Umsetzung der in der Petition geforderten Ziele aus und betonte im Besonderen die fatalen Folgen der Auflichtung durch Baumentnahmen in Zeiten des Klimawandels. Der NABU Seeheim-Jugenheim hatte die Stadtverordneten und Gemeindevertreter bereits zu Waldführungen mit Forstexperten auf dem Felsberg eingeladen und bot erneut an, bei Interesse solche Veranstaltungen zu wiederholen.

Frau Deppert drückte ihr Wohlwollen gegenüber der Petition aus und äußerte anerkennende Worte zum Engagement der Naturschützer. Sie sagte zu, die Petition zeitnah in der Stadtverordnetenversammlung vorzustellen. Auch stellte sie in Aussicht, künftig mehr Veranstaltungen im und für den Bensheimer Wald auf den Weg zu bringen, etwa informative Begehungen für interessierte BürgerInnen oder auch Unterhaltsames für Kinder.

Um finanzielle Nachteile zu kompensieren, die sich aus der Umwandlung zu Naturwald für die Gemeinden ergeben könnten, hat die Waldakademie von Peter Wohlleben im Rahmen ihres Urwaldprojekts ein lukratives Angebot gemacht: Den Kommunen wird aus dem Stiftungskapital eine Zahlung angeboten, die höher ist als die erwartbaren Holzerlöse aus diesem Gebiet. In dem veranschlagten Zeitraum von 50 Jahren soll der Wald die Möglichkeit bekommen, sich zum Naturwald zu entwickeln. Dadurch wären die Gemeinden auf absehbare Zeit frei von dem Druck, mit diesem Wald Geld verdienen zu müssen und hätten gleichzeitig etwas für Natur- und Klimaschutz getan.

Die ÜbergeberInnen der Petition haben die Stadt Bensheim darum gebeten, dieses für Wald wie Stadt gleichermaßen lohnende Angebot der Waldakademie ernsthaft in Betracht zu ziehen.

16.744 Menschen haben die Petition nach aktuellem Stand unterzeichnet. Über 33% der Unterschriften kommen aus der Region in einem Umkreis von 50 Kilometern.

www.change.org/felsenmeer

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