Ein Blick in die gerade veröffentlichte Datenbank zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zeigt farbkodiert die Gewässerstrukturgüte im Jahr 2013. Grün steht für gute, rot für die schlechteste Qualität.
Ziel eines jahrelangen Programmes mit EU-Geldern war es, bis 2015 flächendeckend gute Gewässerqualität zu erreichen. Wir können sehen wo wir stehen: mit Ausnahme den renaturierten Abschnitten der Landbachaue nordwestlich Bickenbach sieht es flächendeckend rot aus im Hessischen Ried. Hier im Ried ist das typische Oberflächengewässer ein in Betonhalbschale gepresster, schnurgerader Entwässerungskanal. Nur in Teilabschnitten von naturnahen Gewässern im Odenwald ist noch etwas grün zu finden.
Die wenigen grünen Flächen an der Landbachaue wurden zudem während der Vogelzugzeit im Herbst 2014 durch (legale!) jagdliche Nutzung weitgehend entwertet.
Die Gelder vom Land Hessen für das Renaturierungsprogramm werden seit Jahren nicht abgerufen, weil selbst der kleine finanzielle Eigenanteil für die klammen Gemeindehaushalte nicht zu stemmen ist.
Jetzt wurde das Ziel guter Gewässerqualität einfach auf 2027 verschoben.
Ohne eine Änderung des Finanzierungsmodells wird sich der traurige Zustand unserer Gewässer vorhersehbar nicht verbessern.
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