Eine naturkundliche Gewässer-Exkursion
Entwicklung natürlicher Gewässer. Von der Betonrinne zum natürlichen Bachbett im künftigen Auenwald.
Die Feuersalamander beginnen ihre Wasser-Wanderung am Auweiher. Wolfgang Feiß, Vorsitzender des BUND Kreisverbandes, hat sich gern bereit erklärt, uns zu führen.
Der Auweiher wurde vor kurzem mit einem großen Bagger von Schilf und Schlamm befreit.
Und dann steigen wir schon ins Bachbett des Beerbaches hinunter. Ab dem Auweiher bietet sich ein Bild, wie wir es aus vielen Bächen unserer Heimat kennen: das Bachbett ist mit Beton und Wasserbausteinen fest verfugt, das Wasser läuft schnell und schnurgerade durch die trocken gelegten Wiesen. Schon nach wenigen Meter der erste Sohlschwelle: ein gemauerter Wasserfall von über einem Meter Höhe behindert jede Wanderung von Kleinlebewesen Bach-aufwärts.
Wenige Meter danach das nächste üble Bild: von den Wiesen sammelt sich in einer Senke eine rotbraune-schleimige Brühe, die dann in den Bach fliesst. Ob Raseneisenerz oder anderer natürlicher Effekt oder aber menschlicher Eingriff – das bleibt zu untersuchen.
Ein Lichtblick: an vielen Stellen hat sich der Bach schon wieder selbst aus seinem Korsett befreit und fängt an, zu schwingen. in einigen Jahren wird hier wieder ein naturnaher Bachlauf entstehen- wenn wir es denn zulassen.
Wir zwängen uns durch ein paar sehr verwachsene wilde Engpässe und passieren eine Viehtränke, an der Rinder neugierig auf die Wanderer herabblicken. Die Jungtiere der Kuhfamilie begleiten uns eine ganze Weile.
Ab der Grenze nach Nieder-Beerbach wandelt sich das Bild im Bachbett schlagartig. Hier wurde nie verbaut, der Bach hat noch weitgehend sein natürliches Bett mit Steilufern und Auwaldresten. Von Ober-Beerbach her sind mittlerweile tonnenweise Wasserbausteine von den letzten Hochwasser-Ereignissen heruntergespült worden.
Unsere Wanderung endet am Froschteich.
Auch dieser ein künstliches Gewässer für Amphibien und wieder in enger Zusammenarbeit zwischen BUND und NABU entstanden.
Der Froschteich braucht einen Pflege-Einsatz, wie wir bemerken. Es wachsen schon zu viele Erlenbäche am Uferrand, die das Wasser beschatten. Ob wohl ein paar Feuersalamander dabei sind?
Der Beerbach lässt einige Feuersalamander nicht ohne nasse Füße wieder frei, aber wir stellen fest:
Wasser-Wandern macht Spass!
Die Feuersalamander danken Wolfgang und Helga Feiss für das tolle Erlebnis.
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