Wie erwartet tauchten ab Anfang April vermehrt weitere Störche in der Landbachaue auf. Bei diesen Rückkehrern aus ihren Winterquartieren handelt es sich überwiegend um unverpaarte Jungstörche, die in Trupps bis zu zehn Vögeln auf der Suche nach Brutgebieten und Nistmöglichkeiten waren. Für das bereits brütende Paar in der Landbachaue ungebetene Gäste, die dann auch – wie schon in den Vorjahren zu beobachten – von dem jeweils nicht gerade auf dem Nest brütenden Storch angegriffen und vertrieben wurden. Auch der zaghafte Versuch eines anderen Storches die 1,2 Kilometer vom Nest entfernte Nisthilfe auf dem Hartenauer auszubauen wurde dadurch unterbunden, dass der männliche Brutstorch der Landbachaue diese Nestunterlage kurzerhand besetzte.
Von einem langweiligen Brutgeschäft der Störche kann also keine Rede sein. Am 22. April war dann eine Veränderung im Brutverhalten erkennbar. Das Brutpaar inspizierte eingehend den Nestinhalt, warf Teile aus dem Nest ab und schichtete Polstermaterial um – alles Anzeichen, dass das erst Küken geschlüpft war. Bis zum Monatsende waren dann erste Fütterungen (Auswürgen von Regenwürmern) durch die Elternstörche zu beobachten und kurzzeitig waren mindestens zwei Kükenköpfe zu sichten. Bis Mitte Mai wird dann der Storchennachwuchs wohl komplett sicht- und zählbar sein.
Wesentlich einfacher zu beobachten und zu zählen war im April der Gänsenachwuchs in der Landbachaue, den wir bei den Graugänsen auf bisher mindestens 60 und bei den Nilgänsen auf mindestens 30 Köpfe schätzen. Der Nachwuchs des sonstigen Wassergeflügels wird erst im Mai zu sehen sein.
Infolge der fehlenden Niederschläge war im April der Wasserstand in der Landbachaue weiter gesunken. Ideale Verhältnisse für durchziehende Watvögel (Limikolen), die vorzugsweise an freiliegenden Schlammrändern und im Seichtwasser nach Nahrung suchen. Zu den recht zahlreichen Waldwasserläufern am Monatsanfang gesellten sich dann auch wieder Kampfläufern, Bruchwasserläufer, Grünschenkel, Rotschenkel, Flussregenpfeifer und Kiebitze.
Besondere Beobachtungen im April waren für uns ein Fischadler, der sich auf seinem Flug in großer Höhe allerdings nicht fotografieren ließ, sowie zwei Trauerseeschwalben, die am Monatsende über den Wasserflächen der Aue nach Insekten jagten.
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