Apr 242020
 

Im oberen Bereich des Seeheimer Blütenhanges, am Übergang zum Wald, gibt es versteckte Orchideenwiesen. Jetzt, zu Ende April hin, blühen hier das Schwertblättrige Waldvöglein (Cephalanthera longifolia) und der Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum). Beide Pflanzen mögen lichte Stellen auf nährstoffarmen und oft kalkreichen Böden.

Schwertblättriges Waldvögelein und Blut-Storchschnabel stehen aufgrund des Bestandsrückganges bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Farn- und Samenpflanzen Hessens. Auch bei den ehemals häufigen Arten ist seit geraumer Zeit ein Rückgang feststellbar: Die Waldwirtschaft wurde ebenso wie die Landwirtschaft intensiviert und der Stickstoffeintrag über die Luft macht sich flächendeckend bemerkbar. Dadurch dominieren in unserer Landschaft und auch in den Wäldern immer mehr Stickstoff-Zeigerarten, wie  Brombeeren und Brennnesseln und nehmen den Orchideen und anderen konkurrenzschwächeren Pflanzen den Lebensraum.

Leider wurden die noch blühenden Pflanzen an dieser Stelle durch viel zu frühe Mahd im letzten Jahr an der Vermehrung gehindert – Im Zweifel ist gerade auf diesen Wiesen eine späte Mahd, möglichst erst im Juli angezeigt. Grundstücksbesitzer können sich gerne an den NABU wenden. Unsere Botaniker beraten gerne.

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