In den ersten beiden Beiträgen „Über Marienkäfer I“ und „Über Marienkäfer II“ ging es um Marienkäfer, die anhand der Zahl ihrer Punkte erkannt werden können, und um solche, deren Punktzahl variabel ist.
Marienkäfer müssen aber nicht immer Punkte tragen. In diesem letzten Beitrag werden ein paar dieser unscheinbareren Arten gezeigt, außerdem werfen wir noch einen Blick auf seltene Marienkäfer. Beiden ist gemein, dass man sie nicht so leicht findet.
Beim Betrachten der folgenden Bilder würde man sicher nicht vermuten, dass es sich überhaupt um Marienkäfer handelt, so unauffällig und wenig bunt sehen die Tierchen aus. Dennoch gehören auch Rhyzobius litura, Rhyzobius chrysomeloides, Scymnus femoralis und Scymnus ferrugatus in diese Käferfamilie.
Unscheinbar: Rhyzobius litura, Rhyzobius chrysomeloides, Scymnus femoralis und Scymnus ferrugatus
Ohne dass wir es wissen, sind auch viele dieser Marienkäfer um uns herum. So wurde ein Scymnus femoralis kürzlich in der Friedrich-Ebert-Straße in Seeheim gefunden, und der Scymnus ferrugatus in den Weiherwiesen westlich von Seeheim. Ein Rhyzobius litura wurde im Elsbachtal entdeckt, ein anderer zwischen Malchen und Seeheim, ebenso wie der Rhyzobius chrysomeloides.
Scymnus femoralis steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten mit dem Status RL2, also stark gefährdet.
Richtig selten und vom Aussterben bedroht (Rote Liste Kategorie 1) ist ein Marienkäfer aus der gleichen Gattung, der Scymnus apetzi heißt. Erfreulicherweise wurde im April ein Exemplar auf einer Wiese zwischen Malchen und Seeheim gefunden, die in diesem Jahr von der NABU-Gruppe Seeheim-Jugenheim in Pflege genommen worden ist.
Auch Vibidia duodecimguttata war früher in Deutschland selten. Diese wärmeliebende Art breitet sich in letzter Zeit aber deutlich aus und wird jetzt wesentlich häufiger nachgewiesen. Überhaupt ist auffällig, dass es viele wärmeliebende Käferarten gibt, die sich in den letzten Jahren bei uns ausbreiten oder überhaupt erst, aus Südeuropa kommend, hier erscheinen. Dagegen sind dem Autor keine kälteliebenden Käferarten bekannt, die bei uns häufiger werden. Dies ist zweifelsohne auf den Klimawandel zurückzuführen, der sich hier bereits auswirkt.
Als letztes soll noch ein seltener Käfer gezeigt werden, der ebenfalls nicht häufig gefunden wird, im Stettbachtal aber bereits nachgewiesen wurde. Für manche Käferfreunde ist Sospita vigintiguttata der schönste Marienkäfer von allen.
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