Die NABU-Schafe auf letzten Weide am Seeheimer Blütenhang waren nicht wirklich glücklich: im oberen Bereich war die Goldrute gut abgefressen, die tieferen Lagen des steilen Hanges aber weigerten sich die hungrigen Tiere zu betreten. Nur in Begleitung eines Menschen wagten sich die Tiere in diesen Bereich und fraßen eilig, um sofort zurück zur sicheren und offenen oberen Weidefläche zu flüchten, wenn die Besucher die Weide verließen. Weil den Tieren auf dieser Weide offensichtlich Hunger drohte, entschieden die NABU-Schäferinnen kurzfristig, die Beweidung abzubrechen.
Eine Untersuchung des Phänomens, das genau so schon im Vorjahr aufgefallen war, brachte nur das Ergebnis, dass es im unteren Bereich des recht steilen Hanges Höhlen gibt. Aber die Schäferinnen hatten natürlich sorgfältig darauf geachtet, diese Höhlen außerhalb des Elektrozauns zu belassen. Möglicherweise treibt sich hier abends und nachts ein Dachs herum und verunsichert die Schafe, aber eine finale Erklärung für das merkwürdige Verhalten wurde bisher nicht gefunden..
Trollwiese
Der Gewöhnliche Troll wurde von Menschen am Blütenhang bisher mehr vermutet, als direkt wahrgenommen, aber das ungewöhnlich ängstliche Verhalten der Schafe auf dieser versteckt gelegenen Weide lässt nur den alternativ-faktischen Schluss einer dunklen Präsens zu. In den mannshohen Goldruten-Dickichten gibt es tiefe, unergründlich dunkle Höhlen. Nachts bewegen sich dunkle Schatten und erschrecken mit schnaufenden und schmatzenden Geräuschen nicht nur Schafe, sondern auch wagemutige Besucher.
Zur bleibenden Warnung für Schafe und Menschen bekam die Weide den Namen Trollwiese. Der Name wird überdauern.
Über den Langen Berg zurück zum Malchener Blütenhang
Schafe und Schäfer kennen den Weg durch den Wald. Bei der herrschenden schwülen Hitze geht es langsam voran, Pausen werden gerne eingelegt.
Die Hess-Weide am Seeheimer Blütenhang bietet schönes hohes Gras und schattige Plätze unter den alten Apfel- und Walnussbäumen. Auch die Schäfer brauchen etwas Ruhe nach dem Marsch …
Die NAJU übernimmt
Die NAJU wird am nächsten Donnerstag die Trollwiese nachmähen. Mutige Helfer sind willkommen – denn was die Schafe nicht fressen, müssen wir von der Weide schaffen, damit lichtliebende Pflanzen eine Chance bekommen.
Sollten wir Trolle oder Dachse aufscheuchen, werden wir berichten.
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