Feb. 082017
 
01 Geschockter Rückkehrer

Fotos: Willi Benz – Geschockter Rückkehrer

02 Nestbauversuche

Nestbauversuche

03 Montage der Unterkonstruktion

Montage der Unterkonstruktion

04 Arretierung des reparierten Nestkorbs

Arretierung des reparierten Nestkorbs

05 Weidenzweige als erste Lage Nistmaterial

Weidenzweige als erste Lage Nistmaterial

06 Perfekte Reparatur

Perfekte Reparatur

07 Zufriedener Hausherr

Zufriedener Hausherr

Am 03. Februar, und damit so früh wie nie zuvor im Jahr, kehrte der männliche Brutstorch der Landbachaue aus seinem Winterquartier zurück. Sicherlich war der Storch erstaunt, dass er sein gewohntes Nest, auf dem er mit seiner Partnerin bereits vier Bruten aufgezogen hatte, verschwunden war – dieses war in der Nacht zum 13. Januar dem Sturmtief „Egon“ zum Opfer gefallen und noch zur Reparatur in einem Schlossereibetrieb.

Allzu lange hatte der Schrecken über das fehlende Nest aber nicht gedauert, denn der Storch begann noch am Tag seiner Ankunft neues Nistmaterial anzutransportieren, um es auf dem nackten Mastkopf zu verankern. Ein schwieriges und äußerst mühseliges Unterfangen, da Zweige und Ästchen auf dem schmalen Mastkopf kaum Halt fanden und so immer wieder abstürzten. Aber der Storch gab nicht auf, sondern intensivierte seine Anstengungen und transportierte in immer kürzeren Intervallen neues Nistmaterial an. Nach drei Tagen gelang dann der Durchbruch, indem der Storch fast ausschließlich stärker verästelte Zweige anschleppte, die sich einigermaßen am Mastkopf verklemmen ließen.

Da zwischenzeitlich der vom Sturm beschädigte Nestkorb repariert und eine neue, massivere Unterkonstruktion für den Korb gefertigt war, konnte der unermüdliche Baumeister am 08. Februar von Menschenhand entlastet werden. Klaus Hillerich von der Landesarbeitsgemeinschaft Weißstorchschutz im NABU Hessen und Hugo Schnur, Vorsitzender des NABU-Kreisverbands Darmstadt, montierten in luftiger Höhe – und vorschriftsmäßig gegen Absturz gesichert – den reparierten Nestkorb mit neuer Unterkonstruktion; für die logistische Begleitung vom Boden aus war Ernst Ludwig Achenbach zuständig.

Dass die Aktion erfolgreich war zeigte sich schon am nächsten Morgen. Der Hausherr zeigte sich stolz auf seiner reparierten Behausung und baute sogleich weiteres Nistmaterial ein, um die kommende Brutsaison (spätestens ab April) vorzubereiten. Bleibt jetzt noch die Rückkehr des Storchenweibchens abzuwarten, das spätestens bis Anfang März in der Landbachaue eintreffen müsste.

Neben dem ganz besonderen Dank an Klaus Hillerich, Hugo Schnur und Ernst Ludwig Achenbach geht auch Dank an die lokalen Akteure Wolfgang Wengenroth und Gottfried Pusch von der NABU-Gruppe Pfungstadt sowie Achim Bach und Roland Tichai von der NABU-Gruppe Seeheim-Jugenheim für ihre Beteiligung an der Mission Storchennest.

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