Am 9. Mai 2019 wurden im neu geschaffenen Teich an der Malcher Tanne zwei große Wasserkäfer beobachtet, die mehrfach kurz auftauchten und dann wieder verschwanden. Bei späteren Kontrollen gelangen keine Sichtungen, bis eine NABU-Krötenretterin am 26. Mai einen davon tot im Wasser fand. Der Käfer wurde geborgen und bestimmt: es handelte sich um einen Großen Kolbenwasserkäfer (Hydrophilus piceus). ’Groß‘ darf hier ruhig wörtlich genommen werden, denn das Insekt war 45 mm lang und hatte ein merkliches Gewicht. Allerdings reichte die Größe zur Bestimmung alleine nicht aus, denn aus dieser Gattung gibt es in Deutschland auch noch Hydrophilus aterrimus, der ebenfalls 45 mm groß werden kann. Wie so oft bei Wasserkäfern ist eine Unterscheidung beider dann nur anhand der Unterseite möglich. Beide Käfer gehören zur Familie Hydrophilidae, also den „Wasserfreunden“.
Große Kolbenwasserkäfer sind selten und haben in der Roten Liste die Klassifikation RL2, sind also stark gefährdet. Selten heißt, dass es in einschlägigen Internet-Datenbanken für Deutschland nur etwa eine Handvoll bis zu einem Dutzend Meldungen im Jahr gibt. In den vom NABU betreuten Teichen um Seeheim-Jugenheim wurde dieser Käfer vorher noch nicht nachgewiesen.
Anders war das bei einem zweiten wasserbewohnenden großen Käfer, der bei der Bergung des Hydrophilus ebenfalls gesichtet wurde und gefangen werden konnte. Es handelte sich um einen Gelbrandkäfer (Dytiscus marginalis, aus der Familie der Schwimmkäfer), von dem die meisten schon einmal gehört haben dürften, und der in den NABU-Gewässern auch schon beobachtet worden war. Der Gelbrandkäfer war mit 34 mm fast ebenso groß, er wurde nach den Fotos gleich wieder im Teich ausgesetzt.
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