Natürliche Ackersenken – Kinderstuben für seltene Amphibien
Mit den Regenfällen der letzten Tage füllen sich die Ackersenken mit Wasser und bilden große Pfützen: idealer Laichgrund für Kreuzkröten. Leider aber sind größere Ackersenken kaum noch zu finden im hessischen Ried, und wo sie noch vorkommen, werden sie noch immer legal zur „Bodenverbesserung“ aufgefüllt. Die verbleibenden Pfützen sind sehr häufig so klein, dass sie in wenigen Tagen ohne Nachschub an Regen auszutrocknen drohen. Man kann versuchen, Laichschnüre in tiefere Pfützenbereiche zu schieben, aber das verhindert häufig nicht ein Austrocknen der Kröteneier.
Ausweichgewässer
Der NABU betreut Ausweichgewässer, das sind Wannen, die wie Pfützen temporäre Gewässer sind, weil sie über den Winter abgelassen werden und dadurch weniger besiedelt sind von Libellenlarven und anderen räuberischen Insekten. In diesen Wannen hält sich das Wasser stabil über viele Wochen, ein Austrocknen ist nahezu ausgeschlossen. Zur Not können die Wannen auch mit Wasser aufgefüllt werden. Auch das Umfeld der Ausweichgewässer wird von den Aktiven des NABU gepflegt, damit sie nicht zuwachsen und weiterhin als sonnenexponierte und warme Gewässer ideale Wachstumsbedingungen für Amphibien bieten.
Durch aufgelegte Gitter wird auch der Zugang für einige Räuber, wie Waschbären, erschwert.
In diesen Wannen gab es im letzten Jahr schon erste Reproduktionserfolge. So besteht Hoffnung, dass die Kreuzkröte bessere Chancen hat, die nächsten Jahre zu überleben.
Update 14.5.2024: Die Pfützen im Getreidefeld schwinden schnell in der Sonne- wenn nicht bald Regen fällt, wird es sehr eng für den Kreuzkrötennachwuchs. Schon jetzt haben Prädatoren guten Zugang- zu sehen an den vielen Spuren von Krähenfüssen neben der Pfütze.
Aber es ist nicht hoffnungslos. Die kleinen Quappen entwickeln sich schnell im warmen Wasser. – Auch den von den NABU-Aktiven angelegten Ausweichgewässern sind die Kaulquappen schon weit entwickelt.
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