Aug. 182025
 
Präsentation der Einsätze beim NABU durch Kyra, Rosalyn, Kavin, Julian und Emil an der State International School Seeheim (SISS) am Schuldorf Bergstrasse

Im Jahr 2025 engagierten sich fünf motivierte Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse der Internationalen Schule mit großem Eifer und viel Freude bei verschiedenen Naturschutzprojekten des NABU Seeheim-Jugenheim. Ihr tatkräftiger Einsatz leistete einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Pflege wertvoller Biotope in der Region.

Biotopschutz und Artenvielfalt auf den Orchideenwiesen am Seeheimer Blütenhang

Ein zentraler Einsatzort der Schüler war der Seeheimer Blütenhang, eine Fläche, die für ihre bemerkenswerten Bestände seltener Orchideenarten wie Bienenragwurz, Hundswurz und Bocksriemenzunge bekannt ist. Die Pflege dieser wertvollen Streuobstwiesen ist entscheidend für den Erhalt ihrer einzigartigen Flora und Fauna. Die Schüler unterstützten die NABU-Aktiven beim jährlichen Mähen der Wiesen. Dabei kam ein insektenfreundlicher, elektrisch betriebener Balkenmäher zum Einsatz, um die empfindlichen Lebensräume zu schonen. Bewusst wurden Teilflächen ungemäht gelassen, um Insekten wichtige Rückzugsräume zu bieten.

Eine besondere Herausforderung stellte die Bekämpfung des invasiven Götterbaums (Ailanthus altissima) dar, der sich immer wieder an den Randbereichen ansiedelt. Mit Astscheren schnitten die Schüler die jungen Bäume zurück und trugen so dazu bei, die Ausbreitung dieser nicht-heimischen Art einzudämmen. Auch das sorgfältige Abrechen des Mähguts war eine wichtige Aufgabe, um die Nährstoffarmut des Bodens zu erhalten, die für das Gedeihen der Orchideen essenziell ist.

Neben der Pflanzenwelt profitiert auch die Tierwelt von diesen Pflegemaßnahmen. Die Schüler konnten die beeindruckende Artenvielfalt am Blütenhang hautnah erleben, darunter zahlreiche Insekten wie die Gottesanbeterin und Reptilien wie die seltene Schlingnatter, die sich in den sonnigen Bereichen aufwärmte. Der Einsatz der Schüler war ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieses artenreichen Lebensraums und verdeutlichte die Bedeutung aktiven Naturschutzes vor Ort.

Lebensraumverbesserung auf der Böckchenweide: Ein Winterquartier für NABU-Schafe

Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich der Schüler war die Böckchenweide in Malchen, ein Winterquartier für die NABU-Schafe. Diese alte Streuobstwiese war in den letzten Jahren stark von dichten Brombeergebüschen überwuchert worden, was die Beweidung durch die Schafe erschwerte. Die Schülerinnen und Schüler unterstützten die NABU-Aktiven tatkräftig beim Freischneiden der Fläche. Mit Heckenscheren und Balkenmähern befreiten sie die Weide von den verfilzten Brombeerranken und transportierten das Schnittgut ab. Diese aufwendige Arbeit war entscheidend, um die Weidefläche wieder nutzbar zu machen und den Schafen ausreichend Futter für die Wintermonate zu sichern.

Der Einsatz auf der Böckchenweide zeigte den Schülern die Bedeutung der Landschaftspflege für die Tierhaltung und den Erhalt traditioneller Kulturlandschaften. Durch ihre Mithilfe wurde nicht nur ein wichtiger Lebensraum für die Schafe verbessert, sondern auch die Artenvielfalt auf der Wiese gefördert, da offene Flächen für viele Pflanzen- und Insektenarten essenziell sind. Die feuchte Witterung im Jahr 2025 ermöglichte es der Fläche, sich nach dem Freischneiden gut zu erholen und frisches Futter für den Winter zu produzieren.

Pflegeeinsatz in der Eisengrube: Erhalt eines Sand-Magerrasens

Auch in der „Eisengrube“, einem ökologisch wertvollen Sand-Magerrasen im Seeheimer Gemeindewald, waren die Schüler der Internationalen Schule im Einsatz. Diese Fläche ist ein wichtiger Lebensraum für spezialisierte Pflanzen- und Insektenarten. Eine Begehung im Sommer 2025 hatte gezeigt, dass sich Gehölze wie Robinien und Liguster zunehmend in die offene Fläche ausbreiteten und den charakteristischen Magerrasen zu verdrängen drohten. Die Schüler unterstützten die NABU-Aktiven dabei, diese Entwicklung aufzuhalten, indem sie zahlreiche Wurzelausläufer der Gehölze entfernten.

Dieser Einsatz trug maßgeblich zum Erhalt der botanischen Besonderheiten der Düne bei, darunter Pflanzen wie Sand-Silberscharte und Sand-Thymian. Die Schüler lernten dabei die Bedeutung von Pflegemaßnahmen für den Schutz seltener Lebensräume kennen und trugen aktiv dazu bei, die einzigartige Flora der Eisengrube zu bewahren.

Amphibienschutz an den Märchenteichen: Ein Paradies für Amphibien

Ein weiterer Schwerpunkt des Engagements der Schüler lag an den Märchenteichen, einer Feuchtwiese, die seit vielen Jahren vom NABU gepflegt wird. Hier wurden in der Vergangenheit bereits zwei Amphibienteiche und Trockenmauern angelegt. Die Wiesenfläche war jedoch zunehmend von der Großen Brennnessel und dem Indischen Springkraut überwuchert worden, was andere Pflanzenarten verdrängte. Auch Brombeeren und Erlenschößlinge breiteten sich aus und bedrohten die Trockenmauern und Teichränder.

Die Schüler griffen gemeinsam mit den NABU-Helfern zur elektrischen Motorsense, um die Teichränder der Amphibienteiche und die Steinmauern freizuschneiden. Sie mähten gezielt die Bestände von Brennnessel und Springkraut aus. Nach der Mahd entfernten sie sorgfältig die dicken Schichten aus abgetrocknetem Mähgut und Laub, um das Wachstum neuer Wiesenpflanzen nicht zu behindern. Dieser Einsatz war entscheidend für den Erhalt der Amphibienteiche als Laichgewässer, insbesondere für Arten wie die Kreuzkröte, die in den feuchten Perioden des Jahres die Pfützen als Lebensraum nutzen.

Sanierung des Auweihers in Ober-Beerbach

Die Arbeit an den Märchenteichen zeigte den Schülern eindrücklich, wie wichtig die kontinuierliche Pflege von Feuchtbiotopen für den Amphibienschutz ist und wie durch gezielte Maßnahmen die Artenvielfalt gefördert werden kann.

Ein Vorbild für zukünftiges Engagement

Einsatz im Reptilienschutz – Bau einer Steinschüttung auf der Steinkauzwiese bei Hähnlein

Der engagierte Einsatz der Schülerinnen und Schüler der Internationalen Schule im Jahr 2025 ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie junge Menschen aktiv zum Naturschutz beitragen können. Mit ihrem Enthusiasmus und ihrer Tatkraft haben sie nicht nur konkrete Erfolge im Biotop- und Artenschutz erzielt, sondern auch ein Bewusstsein für die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements geschaffen. Der NABU Seeheim-Jugenheim bedankt sich herzlich bei den fünf Schülerinnen und Schülern für ihre wertvolle Unterstützung und hofft, dass ihr Beispiel viele weitere junge Menschen dazu motiviert, sich für den Schutz unserer Natur einzusetzen. Solche Kooperationen zwischen Schulen und Naturschutzorganisationen sind von unschätzbarem Wert für die Zukunft unserer Umwelt.

Als Bestandteil des „International Baccalaureate Diploma Programme“ sind SchülerInnen der 11. und 12. Klasse der State International School Seeheim (SISS) am Schuldorf Bergstraße in Seeheim angehalten, an einem CAS-Programm (steht für Creativity, Activity, Service) von mindestens einer Stunde pro Woche teilzunehmen. Die Ortsgruppe des NABU in Seeheim-Jugenheim bietet SchülerInnen an, in existierenden Arbeitsgruppen des NABU und bei den wöchentlichen Arbeitseinsätzen des NABU mitzuarbeiten.

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