Nov. 172021
 

Lutz Köhler, der erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Darmstadt-Dieburg, überreichte die Urkunde, auch Bürgermeister von Seeheim-Jugenheim Alexander Kreissl beglückwünschte die Jugendlichen zu ihrer vorbildlichen Arbeit.

Antonius, Sophie und Lilli berichteten aus dem Gruppenalltag: Arbeitseinsätze im Umweltschutz, Kitzrettung mit Drohnen, Wilderlebnis bei der Rothirschbrunft und der Damhirschbrunft und bei vielen Paddeltouren.

Martin Kiehl hat den Krassen Krähen ein Lied gewidmet, das uraufgeführt wird.

Der Landkreis Darmstadt-Dieburg verleiht jedes Jahr einen Umweltpreis. Der geht im Wechsel immer an Erwachsene oder an Jugendliche und Kinder. Mit diesem Preis soll die Arbeit von Gruppen und Einzelpersonen Anerkennung finden. Außerdem soll er zur Nachahmung anregen.

Im Jahr 2020 ging der mit tausend Euro dotierte Preis an die Krassen Krähen. Seine offizielle Verleihung wurde mehrmals wegen Corona verschoben und wurde jetzt am 17. November 2021 vollzogen.

Die Krassen Krähen sind 14 – 17 Jahre alt. Ein paar Jungkrähen sind etwas jünger. Geleitet werden sie von Sophie Bader und Eric Westphal, unterstützt vom Biopaten Eki Woite. Ihre Aktivitäten haben zwei Schwerpunkte: 

1. Natur erleben. Dazu gehören ein- und mehrtägige Rad- und Paddeltouren, das Beobachten der Rot- und Damhirschbrunft und das Hänsel und Gretel Spiel. Dazu werden den Teilnehmern die Augen verbunden, dann werden sie an einem fernen unbekannten Ort ausgesetzt und müssen den Weg nach Hause finden. Bis jetzt kamen alle zurück.                                                      

2. Artenvielfalt. Der zweite Aktivitätsschwerpunkt ist die Förderung der Artenvielfalt. Das wichtigste Projekt ist die Krasse Krähen-Kurve, die Haarnadelkurve vor der Burg Frankenstein. Dort wachsen jetzt über hundert verschiedene Blütenpflanzen, meist häufige Arten, aber auch Bärenschote, Großes Windröschen und Kartäusernelke. Alle bieten Nektar und Pollen für unsere bedrohten Schmetterlinge, Wildbienen, Schwebfliegen und andere Nektarsauger. Viele Wildtiere sind dem Pflanzenreichtum gefolgt. So wurde schon eine Schlingnatter und ein Sandlaufkäfer beobachtet, wobei niemand weiß, wie diese Trockenlandtiere den schattigen Buchenwald durchquert haben. Die große Blühkurve, wie die Krasse Krähen-Kurve auch heißt, ist auch deshalb etwas Besonderes, weil es im Normalwald, dem Wirtschaftswald, hektarweise keine einzige Nektar spendende Blütenpflanze gibt.  Alle Nadelbäume, Eichen und Buchen sind Windblütler, die keinen Nektar haben. Jetzt suchen die Krassen Krähen nach weiteren Blütenpflanzen, die an ihrer Kurve wachsen können. Sie haben schon eine lange Liste, so dass dieses  Kleinod bald noch artenreicher sein wird. 

Für das Pflanzen von Bäumen, auch Sträucher und Kräuter, findet man einigermaßen leicht Helfer.  Wenn es aber um die Bekämpfung der Konkurrenzpflanzen geht, wird das wesentlich schwieriger. Nötig ist es aber, weil sonst nicht so viele Arten wachsen.

An der Krasse Krähen-Kurve ist das besonders wichtig, da die Bäume und Sträucher solitär stehen, also Platz haben sollen, weil sie dann, auch pro Flächeneinheit, mehr Blüten und Früchte tragen. Die Krassen Krähen haben gekämpft gegen Brombeeren, Ahornstockausschläge, Reitgras und bis zu 2,70m hohe Brennnesseln, zeitweise sogar bei Regen, damit so ein Arten-Hot-Spot entsteht.                                                                                                                                                                     Weitere Arbeitsschwerpunkte der Krähen sind die Eichhörnchenwiese, der Wassersteinbruch und etliche Teiche. Das nächste Großprojekt wird wahrscheinlich der Naturwald an der Galgenbuche, zu dem es wohl bald eine Genehmigung geben wird.

Die Krassen Krähen gehören mit 5 weiteren Kinder- und Jugendgruppen zu den Wühlmäusen, die im Ganzen 14 Gruppen und Initiativen umfassen. So gibt es Gruppen für Schafe, Bienen und Hühner, Kräuter- und Hortusgarten, Ernteüberschüsse, Paddeln und Edimo, die Wühlmausgesprächsrunde.

Neue Mitstreiter suchen alle Gruppen, in denen gearbeitet wird und die generationsübergreifenden Füchse, die sich montags von 16 – 18 Uhr treffen.

Wühlmauslied
(Text und Musik: Martin Kiehl)


Die erste Strophe (Bienenstrophe) wird nur gesummt
die zweite Strophe (Schafstrophe) nur gemäht
die dritte Strophe (Froschstrophe) nur gequakt
die vierte Strophe (Hühnerstrophe) nur gegackert.
Die fünfte Strophe singen alle Tiere gemeinsam
Dann kommen die Menschenstrophen.
Nach jeweils 2 Strophen singen die Tiere gemeinsam
eine halbe Strophe als Refrain


C C G7 G7
Früher als ich kleiner war, da machte ich nur Quatsch,
G7 G7 C C
ich hüpfte gern in Pfützen rein und spritzte rum mit Matsch.
F C F C
Irgendwann ist das vorbei, dann enden diese Faxen,
F C G7 C
so hofften meine Eltern da, dann wird das Kind erwachsen.
Und siehe da, jetzt bin ich gross und schütze die Natur,
Da sind die Eltern beide stolz und ich hab Freude pur.
Mein Leben hat jetzt einen Sinn, sind auch die Hände klamm,
ich grabe ich einen Tümpel aus, steh bis zum Hals im Schlamm.


Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!


Wir sammeln alle Kräuter ein in Wiese, Feld und Park.
Der Ecki weiss was lecker ist und rührt sie in den Quark.
Und ohne Sorge stopfen wir den Quark in unsern Bauch,
denn Ecki kennt den Unterschied von Maiglöckchen und Lauch.
Ja hinter’m NABU Kräuterzug da sieht man eine Spur.
Was da noch übrig ist und wächst, ist alles giftig nur.
Denn was nur ungenießbar ist, das ißt der Ecki auch.
Was hat er in den Quark getan? Mir grummelt schon der Bauch.


Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!


Am Hang gibt’s einen stillen Ort, da wuchert die Natur,
doch leider wächst dort Götterbaum, Springkraut und Brombeer nur.
Das sowas nicht so bleiben kann, das sieht wohl jeder ein,
doch gibt’s den NABU Seeheim ja, die Typen greifen ein!
Wir nehmen uns der Sache an, jetzt ist alles zu spät,
wir rücken unerbittlich an mit schwerem Baugerät.
Der ganze Hang wird umgewühlt man fragt was soll das Ganze?
Ja wo der NABU tätig war, sieht man nicht eine Pflanze.


Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!


Wir wollen alle motivieren die Natur zu schützen
drum zeigen wir auch jedem gern, sie schonend zu benützen.
Wie Steinzeitmenschen hausen wir in Kote, Jurte, Zelt.
Wir wärmen uns am Feuerschein und freun uns an der Welt.
Wir passen uns den Tieren an und schlafen auf der Wiese
und wenn es regnet werden wir genauso nass wie diese.
Wir paddeln gerne jeden Bach und manches Wehr herunter
wie Enten schwimmen wir dabei kopfüber und kopfunter.


Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!


Wenn einer einen Garten hat, mit Tümpel oder Teich,
dann spenden wir im gerne ein paar Frösche oder Laich.
Wenn er dann nachts nicht schlafen kann, und stopft mit große Laken
auch beide seiner Ohren zu, hört er dennoch das Quaken,
Doch haben wir zum Ausgleich schon einen tollen Plan,
wir schaffen viele Hühner an und einen stolzen Hahn.
Ganz Malchen kennt den NABU nun und hört von nachts bis früh
einen tollen Tiergesang Quak Quak Quak Kikeriki

Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!

Am Blütenhang da können jetzt Besitzer ruhig schlafen,
der NABU pflegt die Grundstücke mit seinen süßen Schafen.
Und wuchert nebenan Salat und Gemüse noch und nöcher,
so haben uns’re Benjeshecken dafür ein paar Löcher.
Die Gärtner aus dem ganzen Ort beginnen still zu fluchen,
und notgedrungen helfen sie, die lieben Tiere suchen,
doch findet man die Schafe schnell, sie legen eine Spur,
tritt man hinein ist’s warm und weich und alles ist Natur.


Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!


Jetzt muß man sich doch mal beschwer’n, man zieht zu Eckhard Woite,
der Bürgermeister vorneweg und dann die ganze Meute.
Mit finstrem Blick beginnen sie, den Hang hinaufzuhecheln
und dort begrüßt der Ecki sie mit einem frohen Lächeln.
Umkreist von 1000 Bienen steht er mitten im Idyll,
da werden alle Kritiker ganz augenblicklich still.
Wenn einer sonst auch nichts kapiert, so spürt doch jeder dies:
Natur genutzt nach Ecki-Art, das ist das Paradies.

Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!


60 Jahre NABU, da hatten wir den Traum
für jedes Jahr da pflanzen wir einen Früchtebaum
Der Blütenhang soll blühen, dies Motto hatte Kraft
und Dank vieler Spenden wurde es geschafft.
Doch wenn man einen Finger gibt nehmen wir die ganze Hand
schon haben wir das nächste Ziel für ein schöner Land.
Blüht auch der Hang in voller Pracht, kann ihn kaum einer sehn,
es fehlt ein schöner Wanderweg, um mittendurch zu gehn.

Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!


Dass der NABU Bienen hat ist vielen wohl bekannt,
neu ist, dass seine Drohnen sind, die größten wohl im Land!
Es summt und brummt in Wald und Flur, nacht’s und in Herrgottsfrüh
wir scheuchen alle Tiere auf, da scheun wir keine Müh!
Von früh im Mai bis Juni spät durchkämmen wir die Felder
und jedes Kitz das nicht entkommt, tragen wir in die Wälder.
Zwar hat es dort dann kein Versteck, es wartet schon der Fuchs
und wenn es nach dem NABU geht auch bald schon Wolf und Luchs.

Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
(Drohnengeräusch) Bssssssssssssssssssssssssssssssssssssss

Die Kurve unterm Frankenstein, die haben wir saniert.
Es kehrt jetzt die Natur zurück, wo einst Gestrüpp regiert.
Die Krähen haben krass gewirkt mit Roden und mit Pflanzen
damit die Vielfalt Einkehr hält, das ist ein Grund zu tanzen.
Von gegenüber auf der Bank, als Dank für all die Mühen
da sieht man bald, so ist der Plan, über 100 Arten blühen.
Und jeder Fahrer dreht den Kopf, wenn er um die Ecke biegt
und vor Entzücken bei dem Flor dann aus der Kurve fliegt.


Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
(Autogeräusch) BrrrrrrrrrrrrrriiiiiiiiiiiiiPeng


Wir pflanzen für die Zukunft bald auch manchen neuen Baum,
bekämpfen so das CO2, am Straßenbahnensaum.
Viele Kinder pflanzen gern, doch fragen alle wo denn?
Wenn man in Deutschland pflanzen will, dann muss man vorher roden.
Drumm koppeln wir die Pflanzaktion mit der ganzen Welt.
Den Platz den hat man anderswo, doch dort fehlt leider Geld.
Zum Pflanzen hier da brauchen wir alle eure Hände,
zum Pflanzen auf der ganzen Welt dagegen eure Spende.


Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!

Damit Amphibien leben können braucht es einen Teich
den baggern oder buddeln wir, das ist den Viechern gleich.
Der Bagger macht es schneller doch braucht der sehr viel Sprit
die Hermeline buddeln gern und alle machen mit.
Der neue Teich wird eingeweiht und auch gleich frisch bestückt
mit Laubfröschen aus der Region, ein jeder ist beglückt,
dass diese lieben Tierchen hier im Teich ab heute hausen.
Die Ringelnatter freut sich auch, jetzt gibt es was zu schmausen.

Refrain: (Alle Tiere gleichzeitig)
Summ summ summ summ, Bööh bööh bööh bööhhh!
Quak quak quak Quak, bog bog bog kikriki!

Kommentarfunktion geschlossen

NABU Menu