Jun 302020
 
Fotos: Roland Tichai – Kiebitze in der Landbachaue

Dienstag, 30.6.2020, 14 Uhr, in der Landbachaue Bickenbach: Im seichten Wasser im vorderen Bereich der Teiche (nahe der Holzbrücke am Landwirtschaftsweg) steht ein Kiebitz. Seine Federhaube ist lang, es ist (wahrscheinlich) das Männchen. Monoton stößt es alle 20 Sekunden seinen Ruf aus: „Kie-wi“. Es ist der Kontaktlaut und soll bedeuten: Ich bin hier.

Wir wissen seit Tagen, dass es in der Landbachaue bei einem Kiebitzpaar Nachwuchs gegeben hat. Das Küken ist auch schon kurz gesehen worden.

Doch jetzt zeigt es sich zum ersten Mal in voller Größe am Ufer der Teiche. Es ist auf Futtersuche nach kleinen Bodentieren wie Würmern, Larven, Raupen, Spinnen, Insekten usw. Kiebitzjunge müssen sich vom ersten Tag an selbst ernähren. Sie werden nicht gefüttert, sondern nur von der Mutter angeleitet (während der Vater die Umgebung überwacht und absichert). Droht Gefahr, greift das Männchen sofort an. Mit seinen überragenden Flugkünsten und der abschreckenden großen Spannweite seiner Flügel werden fast alle Störer und Angreifer abgewehrt. Der junge Kiebitz hat schon eine stattliche Figur. Noch ein paar Tage und er hat das Gröbste überstanden. 35 bis 40 Tage nach dem Schlüpfen können Kiebitze fliegen. Erreichen sie die Flugfähigkeit, ist ihr Überleben relativ sicher.

Wir alle freuen uns sehr, dass nach über 5 Jahren wieder einmal ein Kiebitz in der Landbachaue direkt brütet. Hoffen wir, dass es kein Einzelfall bleibt und wir auch im nächsten Jahr Kiebitz-Nachwuchs in der Landbachaue bestaunen können.

Wir werden auch die Untere Naturschutzbehörde Darmstadt-Dieburg über diese erfreuliche Neuigkeit informieren.

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