März 092019
 

Acht neue Steinkauzröhren aufgehängt im Ried nördlich von Hähnlein

Fotos: NABU/Tino Westphal – Steinkauzkästen für Hähnlein

Im November letzten Jahres mussten die alten baufälligen Kästen entfernt werden, auch weil der Steinmarder hier sein Unwesen treibt und die alten Röhren unsicher machte. Über den Winter hat Christian 12 Kästen mit spezieller Mardersicherung neu aufgebaut und noch gerade rechtzeitig zum Beginn der Brutsaison fertig gestellt. Zwei weitere fanden sich noch im NABU-Lager.

Unter Leitung von Eulen-Experten Willi Fuchs vom NABU Ried wurden nun geeignete Bäume in den potentiell besten Steinkauzrevieren ausgewählt und bestückt mit den neuen Kästen. Jeweils möglichst immer zwei im Abstand von 20m – so wie es der Kauz mag.

Leider ist es gar nicht einfach, noch geeignete starke Bäume mit wagerechten Äste in den Hecken zu finden. Als Ersatzlebensraum für die kaum noch vorhandenen Streuobstwiesen aber sind diese Hecken mit starken Einzelbäumen als Horstbaum heute überlebensnotwendig für die letzten Steinkäuze, aber auch für viele andere Feldvögel. In den vorhandenen Bäumen aber fehlen natürliche Baumhöhlen, denn abgestorbenen Äste an Starkbäumen werden aus Gründen der Wegesicherung selten geduldet. So sind Höhlenbewohner wie die Steinkäuze heute weitgehend auf Steinkauzröhren angewiesen.

Mangelhafte Heckenpflege Viele der alten Pappeln im Ried sind altersbedingt abgängig, Ersatzpflanzungen wurden nicht getätigt, so dass große Horstbäume Mangelware werden. Vor allem aber ist die Qualität der Heckenpflege im Ried in den letzten Jahren in beklagenswerter Weise zurückgegangen. Aus Spargründen aber werden seit Jahren mit schwerer Technik die Hecken in einem Arbeitsgang kilometerweit seitlich bis in 4 Metern Höhe ausrasiert. Schwere Verletzung der Pflanzen sind die unvermeidliche Folge. Aus den ausgefaserten Ästen treiben die Heckensträucher sehr schlecht aus. Der Heckengrund wird gemulcht, mitunter wird dabei bis in den Wurzelbereich das Holz gespalten- dann gehen die betroffenen Sträucher ein. Zudem wird die Heckenfläche häufig mit jedem Schnittgang verkleinert auf Kosten von Wegen und Ackerflächen. Gute Praxis wäre es, abschnittsweise die Hecken fachgerecht mit der Motorsäge auf den Stock zu setzen und die alten Hybridpappeln durch geeignete Bäume wie Schwarzpappel oder Stieleichen oder noch besser natürlich Obstbäume zu ersetzen.

Erfreulicherweise hat der Steinkauz unverkennbar Spuren seiner Anwesenheit im Revier hinterlassen, unser NABU-Eulenexperte ordnete gefundene Kotspuren den kleinen Eulen zu.

In den nächsten Wochen werden die NABU-Freiwilligen die Steinkauzreviere bei Hähnlein abgehen and nachschauen und nachhören, ob die neuen Quartiere auch angenommen werden.

Der letzte Kasten Nr. 8 wird auf einem schönen solitären Walnußbaum an der Schäferlache platziert.

Für die restlichen 6 Röhren werden wir sobald als möglich an den von Willi angezeigten Plätzen anbringen.

Karte: Steinkauzkästen-Register Hähnlein

Teilnehmer vom NABU: Christian, Klaus-Dieter, Jan, Tino, Daniel und Willi.

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