Alsbach- Hähnlein – In einer schnellen Entscheidung der Gemeindevertretung wurde am Abend des 8.12.2020 die Änderung des Flächennutzungsplans für den Netto-Supermarkt in der Quelllache mit Stimmen von CDU, Freien Wählern und SPD beschlossen.
CDU und FW beschlossen ebenso, das geplante Neubaugebiet Quartier 22 in einen Bebauungsplan aufzunehmen. In einem sehr kurzfristig eingebrachten zusätzlichen Antrag wurde das geplante Baugebiet sogar um Flächen am Hinkelstein ausgeweitet.
Wiederholt und von verschiedenen Seiten wurde auf die Dringlichkeit des Beschlusses hingewiesen, um angeblichen Land-Spekulationen einen Riegel vorzuschieben. Eine gewisse Kuriosität, denn es sind nicht Spekulanten, die hier einen Bauboom auslösen, sondern kommunale Gremien, die mit dem Vorantreiben von Bauplänen Spekulation überhaupt möglich machen.
Begründet wurde das Vorgehen im Wesentlichen mit der Hoffnung auf höhere Grundsteuern und die Schaffung von Wohnraum für junge Familien.
Auch auf die ja schon vorhandene Versiegelung mit Plastikzelten der heute intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen im Gebiet Quartier 22 wurde sogar extra hingewiesen – hier dient also tatsächlich der ökologisch katastrophale Umgang der industriellen Landwirtschaft mit der Ressource Land noch als guter Grund, die Flächen jetzt permanent zu versiegeln. Statt mit Folie jetzt mit Beton.
Anträge der IUHAS, die Entscheidung zu verschieben, weil sie gravierende Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung der Gemeinde hat, wurden abgelehnt. Damit wird die Entscheidung für eine Bauplanung getroffen, ohne das Erscheinen des geplanten Klimaatlas abzuwarten und ohne eine ausreichende Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern vor Projektstart, wie das auch im Projekt Frankfurter Bogen vorgesehen ist.
Ein schwarzer Tag für den Umwelt- und Klimaschutz in Alsbach-Hähnlein.
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