NABU Hessen fordert sofortigen Baustopp der Autobahn A49
Wetzlar – Der NABU Hessen fordert Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf, den Weiterbau der A49 und die dafür geplante Rodung des Dannenröder Waldes und des Herrenwaldes zu stoppen. „Wir brauchen ein Umdenken in der Verkehrspolitik. In Zeiten des Klimawandels passt es nicht mehr, weitere Autobahnen zu bauen und dafür zusammenhängende Waldgebiete zu opfern“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Vordringliche Aufgabe der Landesregierung sei es, sich öffentlich gegen den Weiterbau der A49 auszusprechen und bei der Bundesregierung einen Baustopp zu erwirken. In der Klimakrise müsse es darum gehen, Wälder als Kohlenstoffsenken zu schützen und die Erderwärmung nicht weiter anzuheizen. „Der Autobahnbau lässt sich mit zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses nicht mehr rechtfertigen“, so Eppler. Mit dieser Begründung war die Trassenführung der A 49 durch das europäische Schutzgebiet „Herrenwald“ genehmigt worden. Deshalb müsse der Weiterbau noch einmal auf den Prüfstand.
Zum öffentlichen Interesse in Zeiten des Klimawandels gehöre es, weniger klimaschädliches CO2 auszustoßen, die Trinkwasserschutzgebiete im Dannenröder und Herrenwald nachhaltig zu sichern, die weitere Flächenversiegelung zu stoppen und Wälder geschlossen zu halten. „Die Verkehrspolitik der Zukunft muss stärker auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr ausgerichtet werden“, erläutert Eppler. Ob Hessen wirklich bereit sei, eine Verkehrswende einzuläuten, erweise sich nur im konkreten Fall.
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