Das Wetter meinte es gut mit uns: bei einer gut besuchten Veranstaltung (ca. 15 Teilnehmer, meist aus Seeheim) führte Rainer Stürz durch fast das gesamte Naturschutzgebiet und erklärte Sinn und Zweck der von ihm durchgeführten Schutzmassnahmen.
Den sehr aufmerksamen Zuhörern wurden die Kostbarkeiten des Seeheimer Kalksand-Kiefernwaldes vorgeführt, u.a. Kreuzenzian, Federgras, Ausdauernder Lein, Netzblatt-Orchidee, Wintergrün. Die meisten dieser Arten sind extrem von Aussterben bedroht und sind außer hier deutschlandweit fast nicht mehr zu finden. Der Effekt der regelmäßigen Beweidung mit Schafen, Ziegen und Eseln wurde deutlich vor Augen geführt, ebenso der Unterschied zwischen der forstgerechten Nutzholzbewirtschaftung und einem naturverjüngten Kiefernwald mit Bäumen in allen Altersstufen.
Gleich zweimal gesehen: der Himmelblaue Bläuling– ein sehr selten gewordener Kleinschmetterling. Selten, weil seine Nahrungspflanze, der Hufeisenklee, nur noch selten zu finden ist- unter anderem im NSG Kalksandkiefernwald nördlich Seeheim.Angekündigt, aber nicht zu Hause: das Kolkrabenpaar, das erstmals 2015 im Kerngebiet des NSG eingezogen ist und erfolgreich gebrütet hat. |
Nach über zwei Stunden Exkursion war Schutzgebietsbetreuer Michael Theurich sehr erfreut über das rege Interesse und dankte Rainer Stürz für sein Engagement. Dieses Seeheimer NSG ist ein Kleinod das es zu bewahren gilt, die Bevölkerung muss herbei einbezogen werden.
Das zum NSG Kalksandkiefernwald bei Bickenbach, Pfungstadt und Seeheim-Jugenheim gehörende Waldstück nördlich von Seeheim wird von Michael Theurich als NABU-Gebietsverantwortlichem betreut.Flächendeckend kommen Brombeeren auf im Orchideen-Wald, kaum mehr beherrschbar wegen zunehmender Stickstoffversorgung aus der Luft. Die weiter geplanten Beweidungsmaßnahmen mit Eseln und Schafen helfen beim Offenhalten der Landschaft, gefährden aber auch die Orchideen und andere wertvolle Pflanzen. Aufwendiger Schutz von Einzelpflanzen gegen Wildverbiss und viel Aufwand, Sorgfalt und Achtsamkeit bei der Beweidung notwendig. Gut dass wir Rainer Stürz mit seiner umfangreichen Erfahrung vor Ort haben.
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