Feb. 122013
 

Als skandalös bezeichnet der Seeheim-Jugenheimer SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Weber die Vorgänge um eine Bauvoranfrage im Bereich des “Dollacker” in Malchen. Offensichtlich gibt es dort private Absichten im Außenbereich von Malchen ein Grundstück zu bebauen. Das Grundstück soll jedoch laut Flächennutzungsplan nicht bebaut werden. So ist auch im Oktober 2012 die Bauvoranfrage vom Malcher Ortsbeirat und vom Gemeindevorstand negativ beurteilt worden. Inzwischen hat jedoch das Kreisbauamt der Bauvoranfrage zugestimmt – wohl nicht zuletzt, weil das Seeheim-Jugenheimer Bauamt eine Zweimonatsfrist verstreichen ließ, um Widerspruch einzulegen. “Dies ist ein massives Fehlverhalten im Rathaus, das so nicht hingenommen werden kann”, so Wolfgang Weber. Zumal jede Änderung von Bebauungsplänen in den Gremien der Gemeindevertretung zu behandeln sei – was im aktuellen Fall auch nicht geschehen sei. Einsame Entscheidungen seien intransparent und würden Risiken bergen. “Da werden Verdächtigungen Tür und Tor geöffnet”, sagt Fraktionschef Weber. Gespannt ist Weber auf die nächste Sitzung des Ortsbeirats am 18. Februar im Malcher Bürgerhaus (20 Uhr), wo das Thema in aller Öffentlichkeit auf den Tisch kommt und die Verwaltung Stellung nehmen muss.

Unterstützung bekommt Wolfgang Weber von Anwohnern und vom BUND, der darauf hinweist, dass Gespräche zwischen der Gemeindeverwaltung, der Unteren Naturschutzbehörde, den Naturschutzverbänden und anderen Organisationen durch diese Bauzustimmung zunichte gemacht würden. Schließlich gehe es um einen in direkter Nähe zum fraglichen Grundstück liegenden wertvollen Lebensraum für seltene Flora und Fauna. Der Wunsch nach Erhalt dieses sensiblen Gebiets sei der Bauverwaltung wohl bekannt gewesen.

Da die Seeheim-Jugenheimer Bauverwaltung nicht zum ersten Mal Grund zur Klage gebe, frage sich die SPD-Fraktion, wann der Bürgermeister endlich einmal die gelbe Karte ziehe. Der Rathaus-Chef müsse für klare Verhältnisse sorgen, so Weber. “Wie lange noch sollen wir an der Nase herum geführt werden?”

Kommentarfunktion geschlossen

NABU Menu