Da die Jungstörche ja im August ihre Reise in den Süden angetreten hatten, war im September in der Landbachaue nur noch das Brutpaar zu beobachten, das stets gemeinsam vorwiegend auf den gemähten Grünflächen und den abgeernteten Ackerflächen in der Umgebung der Aue auf Nahrungssuche war. An den schönen Tagen wurden die Wasserflächen der Aue gerne zu einem Bad aufgesucht, mit anschließender Gefiederpflege in der Sonne.
Spätestens bei Dämmerungsbeginn flog das Storchenpaar gemeinsam sein Nest an. Vereinzelt wurden die Störche durch den im September stärker einsetzenden Jagdbetrieb in der Umgebung des Nestes aufgeschreckt und flogen dann vom Nest ab. Neue Schlafplätze wurden dann stets im ehemaligen Nestgebiet der Jahre 2011 und 2012 gesucht. Dabei war, wie bereits im Vorjahr 2013, zu beobachten, dass die Störche bei schwindendem Licht erhebliche Schwierigkeiten bei der Landung auf einem als Schlafplatz geeigneten Ast hatten. Wir schließen daraus, dass die Nachtsichtigkeit der Weißstörche relativ gering sein muss, im Gegensatz z. B. zu den Graureihern, die oft noch nach Einbruch der Dunkelheit in der Luft unterwegs sind.
Letztmals wurde das Storchenpaar am 19. September in der Landbachaue beobachtet. Seine Abreise in den Süden fällt damit fast genau auf den Zeitpunkt des Vorjahres (21. September). Bleibt jetzt auf eine glückliche Rückkehr im kommenden Frühjahr zu hoffen.
Ebenfalls wieder abgezogen ist der kleine Seidenreiher, der sich ab Mitte August fünf Wochen lang in der Landbachaue aufhielt. Ersatz war aber schnell vor Ort: Bis Ende September konnten in der Aue zehn Silberreiher an ihrem abendlichen Schlafplatz gezählt werden und sicherlich wird sich die Anzahl dieser Überwinterungsgäste in den nächsten Wochen weiter erhöhen.
Ein Großteil der ziehenden Singvögel hatte schon im August ihre Abreise abgetreten, bis Ende September gab’s trotzdem noch einige Nachzügler wie z. B. Schwarzkehlchen, Grauschnäpper, Singdrossel, Bachstelze, Zilpzalp und Rauchschwalbe (wahrscheinlich „Durchzieher“ aus dem Norden) zu sehen.
Trotz dem statistisch zu warmem September bereitete sich heimische Fauna schon sichtlich auf den Winter vor. Der Stieglitz machte seinem Alias „Distelfink“ alle Ehre und erntete in größeren Schwärmen die Distelsamen ab, die jungen Zauneidechsen, deren Eltern mittlerweile schon ihre Winterquartiere aufgesucht haben, waren eifrig hinter Insekten her und die im September oft bei ihrer Jagd zu sehenden Ringelnattern wiesen schon durchweg einen stattlichen Bauchumfang auf. Häufig zu sehen waren auch die Paarungsräder der Libellen, überwiegend Mosaikjungern und Heidelibellen.
Highlights des Septembers waren auch, dass sich die scheue Bekassine wieder einmal ordentlich zeigte sowie ein Wildschwein, das die westliche Wasserfläche der Aue durchschwamm und danach so dicht vor der Fotolinse auftauchte, dass alle Aufnahmen verwackelt wurden. Wir schieben dieses Verwackeln selbstverständlich auf das von dem heran galoppierenden Schwarzkittel verursachten Beben der Erde und nicht etwa auf zitternde Fotografenhände.
Kommentarfunktion geschlossen