Die NAJU-Gruppenstunde wird genutzt, um Amphibienteiche in Alsbach zu erkunden- die NAJUs suchen ja nach Herausforderungen für ein neues Baggerprojekt.
Drei kleine ehemalige Teichanlagen zwischen Alsbach und Zwingenberg gelegen in der nur 400m langen Bebauungslücke zwischen den Gemeinden, direkt oberhalb der Weinberge am Waldrand.
Leider kommen wir bei diesen Teichen für eine Sanierung ein paar Jahre zu spät- alle drei Teiche liegen offenbar seit längerer Zeit trocken. Im oberen wurden im schlammigen ehemaligen Teichgrund noch sehr viele Schalen der Großen Teichmuschel (Anodonta cygnea) vorgefunden. Ein schwerwiegender Verlust, denn diese Muschel gilt als sehr gefährdet. Amphibien konnten keine mehr festgestellt werden.
Der obere Teich auf alle Fälle, der mittlere eventuell wären mit Sicherheit Kandidaten für eine Baggeraktion: Naturschutzfachlich ganz sicher positiv zu bewerten als Refugium für anspruchsvolle Amphibien und vielleicht auch wieder die Teichmuschel, der Zugang zum Gelände ist eifach möglich, eine Abdichtung des Teichgrunds ist nicht notwendig.
Teilnehmer von der NAJU: Luca, Silas, Jan und Tino.
Martin Bertram, Forstwissenschaftler aus Alsbach: Die Teiche verlegen die Versickerung des Traunelbaches an den Hang. Früher versickerten viele Bäche und Gewitterfluten im Dünengebiet zwischen Bergstraße und Altneckar. Schon zu Zeiten des Wein- und Obstbaues am Blütenhang, gab es neben den Hohlwegen Flutwasserbecken, in denen z. B. Gelbbauchunken lebten. Gelbbauchunken lebten. Diese Amphibien sind sogar auf temporäre Gewässer angewiesen, sie profitieren davon, wenn die Teiche von Zeit zu Zeit austrocknen.
Am Grundweg und in allen Dünen entlang der Bergstraße gab es, durch die zeitweisen Fluten Wasserlöcher und Schilfflächen, die nach dem 2. Weltkrieg meist mit Sperrmüll und/oder Erde verfüllt wurden. Die talseitigen Auffangbecken am Malcher Friedhof oder am Hasselbach zwischen Jugenheim und Alsbach oder am „Renn“-weg zwischen Alsbach und Zwingenberg im Talgrund sind noch traurige Erinnerungen an diese natürliche Grundwasseranreicherung in den Dünen. Der Name Seeheim rührt aus der temporären flächigen Überflutung des Grundes (Grundweg), der Tränk und den tieferen Partien der Schenkenäcker. Der heutige Stadtpark von Seeheim war noch in den 1960er Jahren als ehemaliges Wasserloch zu erkennen. Die Dünen des Schuldorfes waren vor langer Zeit zeitweilig umflossen. In der Geologischen Karte kann man das noch sehen.
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