Mrz 232019
 

Südlich der Bebauungsgrenze von Malchen liegt ein botanisch besonders wertvolles Stück Trockenrasen am Malchener Blütenhang- jetzt besonders prachtvoll in der Schwarzdornblüte. In den Schlehenblüten brummt und summt es – die Blüte ist eine gute erste Tracht für Honig- und Wildbienen.

Fotos: NABU/Tino Westphal – Neues NABU-Pflegegebiet am Malchener Blütenhang

Der Schlehdorn (Prunus spinosa) ist in vielen Trockenrasengebieten eine eher problematische Art, weil sie langfristig ein undurchdringliches Dickicht bildet und die Offenlandarten verdrängt. Wir dulden einen lockeren Bestand auf diesem Standort, müssen aber regelmässig Pflege sicherstellen.

Auch die Goldrute kann hier zum Problem werden- insbesondere sieht man das auf den benachbarten mit Pferden beweideten Flächen, denn Pferde fressen im Gegensatz zu Schafen keine Goldruten. Wenn nich sorgfältig nachgemäht wird, dominiert die Goldrute innerhalb weniger Jahre diese Flächen. Aber auch wenn , üblicherweise mit schwerem landwirtschaftlichem Gerät, die Goldrute erst spät im Jahr gemulcht wird und das Pflanzenmaterial auf der Weide verbleibt, ersticken die dicken Plaggen jeden neuen Aufwuchs. So wird die Goldrute weiter gefördert. Mulcher häckseln zudem sehr effektiv jedes Insekt und jede Puppe- auf Dauer verarmt der Blütenhang so weiter an Arten, sowohl bei Pflanzengemeinschaften, als auch den Insekten und Spinnentieren.

In den besonders sensitiven Bereichen sollten daher – wo immer möglich – Beweidung und manuelle selektive Nachmahd zum Einsatz kommen.

Ein Rotmilan (Milvus milvus) kreist über dem Blütenhang

Ein Rotmilan (Milvus milvus) schaut interessiert vorbei- frisch gemähte Flächen sind hoch attraktiv für diesen schönen Greifvogel: Mäuse und Eidechsen werden gut sichtbar und können so zur leichten Beute werden.

Erstpflege

Die Fläche südlich Malchen bis zur Baumgrenze wurde in 2018 nicht beweidet- in der Erstpflege mähen wir mit dem Balkenmäher besonders die Flächen mit den Goldrutenstängeln vom Vorjahr aus. Die Goldrute hat unter der Dürre im Vorjahr gelitten, während viele der häufig auf lanhge Trockenperioden angepassten Trockenrasenarten eher profitierten. Dennoch beschatten die Stängel den Boden, vor allem aber benötigen die Wurzeltriebe der Schlehen einen Schnitt. Das Schnittgut wird auf grosse Haufen geschichtet als Versteckmöglichkeit für Kleinsäuger und Reptilien.

Teilnehmer vom NABU: Tino, Jan und Klaus-Dieter.

Die Fläche nach Abschluss der Erstpflege

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