Der NABU übernimmt die Pflege einer Streuobstwiese am Seeheimer Blütenhang
Die Biologen der NABU Gruppe hatten sich das Flurstück am Blütenhang oberhalb Seeheims angesehen und befanden es aus Naturschutzfachlicher Sicht und von seinem Potenzial her als besonders wertvoll.
Die NABU-Schafgruppe hatte sich bereit erklärt, die Beweidung der Fläche zu übernehmen, weil es von Größe und Lage her gut geeignet ist, in den Beweidungsplan für die NABU-Schafe aufgenommen zu werden.
Nun musste in einem Einsatz mit vielen ehrenamtlichen Helfern das Gelände vor allem von Altbewuchs an Kanadischer Goldrute befreit werden. Das Pflanzenmaterial wurde von der Fläche abgeharkt und – wo möglich – im Randbereich gelagert. Hier soll das Material in Benjeshecken langsam kompostieren. Der entstehende Naturzaun soll die Schafe vor allem vor Beunruhigung durch allzu neugieriger Hunde bewahren.
Besonders im Randbereich der Streuobstwiese, die schon seit vielen Jahren nicht mehr gemäht wurde, wuchs ein undurchdringliches Stacheldickicht aus Hartriegel, Liguster und Brombeere heran. Hier kommt der Balkenmäher nur meterweise voran- immer wieder müssen die zähen Brombeer-Ranken mit Harken und Astscheren aus dem Weg geräumt werden.
Es fällt eine riesige Menge an Pflanzenmaterial an- besonders die Stängel der Kanadischen Goldrute werden in drei großen Reisighaufen gelagert. Denn nur wenn die Trockenrasenfläche freigelegt ist, kann sich langfristig wieder Artenvielfalt einstellen.
Ab dem kommenden Frühjahr werden hier die NABU-Schafe helfen: Insbesondere die nachwachsende Goldrute und Brombeere vertragen anhaltenden Verbiss nicht gut und werden mit der Zeit verdrängt. Zudem tragen die Schafe sehr effektiv Sämereien von anderen wertvollen Flächen am Blütenhang in das Gebiet ein.
Vielleicht können sogar Orchideen wieder Fuß fassen- die Hoffnung besteht, denn auf dem nahe gelegenen NABU-Grundstücken gibt es noch Restbestände an Pyramindenorchis, Bocksrienenzunge und Bienenragwurz- Arten die früher überall am Blütenhang vorkamen.
Nach dem ersten Einsatz bleibt noch einiges zu tun, bevor das Frühjahr anbricht. Einige besonders hartnäckige Brombeerhecken warten auf uns. Auf drei Seiten muss eine Zaungasse angelegt werden für den Elektrozaun.
Der nächste Einsatz wird gleich für das nächste Wochenende angesetzt.
Später müssen noch 16 Obstbäume, zumeist Hochstämme, sorgfältig gegen Verbiss durch die Schafe geschützt werden. Das nötige Material wird vom NABU gestellt.
Teilnehmer vom NABU: Jan, Mahmoud, Tino, Eva, Klaus-Dieter, Frank, Michael und Thomas.
Kommentarfunktion geschlossen