Der NABU Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen e.V. hat als aktuelles Projekt im Winter 2023/24 die Anlage einer Feldhecke mit „Krötenmulde“ (Laichgewässer für Amphibien) mit breiter Beteiligung zur Umsetzung gestartet.
Die Idee wurde im Jahr 2021 geboren. Anlässlich einer Begehung mit dem örtlichen Landwirt Meinhardt wurden konkrete Orte zur Einrichtung von Blühstreifen gesucht. An einem Ort, westlich der Justizvollzugsanlage (JVA) Weiterstadt, an der Grenze zur Büttelborn/Groß-Gerau, schlug Landwirt Meinhardt zudem vor, entlang des alten Grabens ohne jegliche Wasserführung, eine Feldhecke anzulegen. Die angrenzende Feldfläche in der Gemarkung Weiterstadt wurde zeitnah mit einer Brachmischung eingesät. Diese Fläche wird zum Frühjahr 2024 ebenfalls aufgewertet.
Im Frühsommer 2023 wurde dann die Idee der Feldhecke, erweitert um eine Feuchtmulde für Krötenschutz (Kreuzkröte etc.), in der NABU-Gruppe Weiterstadt-Griesheim-Erzhausen sowie der AG-Amphibien- und Reptilienschutz des NABU-Kreisverbandes Darmstadt thematisiert. Im Rahmen eines Mitgliedertreffens der Ortsgruppe wurden die örtlichen Begebenheiten begutachtet und die Umsetzung des Projekts beschlossen.
Landwirtsfamilie Meinhardt unterstützt die Umsetzung durch die abgestimmte Bearbeitung der angrenzenden Flächen (Säume, Blühstreifen, langfristige Brachen) sodass eine effiziente und langfristig komplexe Fläche und Struktur im Sinne des Naturschutzes entsteht.
Auch die Sicherstellung der Bewässerung der Feuchtmulde, und Anpflanzung wird von Seiten der Landwirte unterstützt. Die nötige Infrastruktur zur Beregnung steht direkt nebenan zur Verfügung.
Die Stadt Weiterstadt als Besitzerin der betroffenen Grabenfläche sowie Wegeparzelle unterstützt die Umsetzung aktiv über das Umweltamt.
Die etwa 400 beschafften heimischen Feldgehölze wurden vom NABU-Zentrum Rheinauen in Bingen über Mittel aus dem PRO PLANET-Biodiversitätsprojekt (REWE) übernommen.
Die Erdarbeiten werden von der örtlichen Firma Strollo (Erdbau, Abbruch, Transporte, Recycling), die bereits seit Jahren sehr viele NABU-Projekte unterstützt hat, als Sachspende für den NABU durchgeführt.
Die Koordination, Umsetzung und Pflege liegt in den Händen der Aktiven der NABU-Gruppe sowie der Amphibien- und Reptilienschutz-AG des NABU-Kreisverbandes Darmstadt und wird in enger Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt Weiterstadt durchgeführt.
Diese Zusammenarbeit zeigt in beeindruckender Weise, wie Landschaftspflege unter Einbindung aller Beteiligten laufen kann. Hierbei arbeiten Landwirtschaft, öffentliche Stellen und Naturschutzverbände
in der Umsetzung zum Wohle einer artenreicheren Landschaft vertrauensvoll zusammen.
Die geplante Feuchtmulde wird von INGA, dem Institut für Gewässer- und Auenökologie aus Griesheim bei Darmstadt, entworfen und begleitet. Dies wird hoffentlich in Teilen mit öffentlichen Geldern (Land Hessen) gefördert.
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