Okt 222018
 

NABU fordert zur Landtagswahl mehr Artenschutz ein

Wetzlar – Zur Landtagswahl 2018 fordert der NABU die Parteien auf, in der nächsten Wahlperiode engagierter für den Schutz von Tier- und Pflanzenarten einzutreten. „Sofortmaßnahme muss ein Pestizidverbot auf allen landeseigenen Landwirtschafts- und Grünflächen sein“, fordert der NABU-Landesvorsitzende Gerhard Eppler. Bis 2025 müsste in ganz Hessen der Gifteinsatz auf den Feldern halbiert werden. Nur so kann das massenhafte Insektensterben gestoppt werden, welches in den letzten Jahren bekannt wurde. Der Pestizideinsatz habe nicht nur die Insekten dezimiert. Die fehlende Nahrungsgrundlage bewirke in der Folge auch das Verschwinden der Feldvögel. Am Mittwoch findet auch eine Landesnaturschutztagung in Gießen zum Insektensterben statt. Dort sollen Wege aus der „Biodiversitätskrise“ gesucht werden.

„Unterlassen und Handeln“ sei gefragt, so Eppler. Unterlassen bei Gift- und Düngereinsatz, Flächenverbrauch, übermäßiger Gewässerunterhaltung und Straßenrandpflege. Und Handeln mit umfassenden Artenhilfsprogrammen. Hessen hat bereits seit 2013 eine Biodiversitätsstrategie, um die Artenvielfalt zu sichern. An öffentlichen Gebäuden und auf öffentlichem Land müsse der praktische Artenschutz zur Selbstverständlichkeit werden, so der NABU. Das Jagdrecht muss so reformiert werden, dass gefährdete Arten dauerhaft geschont werden. Bisher gilt für einige seltene Arten nur ein Jagdverzicht bis 2020.

Natur- und Artenschutz sind Querschnittsaufgaben und dürfen nicht nur auf das Umweltministerium geschoben werden, quasi als Reparaturinstanz für die Fehler der anderen Behörden. An Straßen, wo jedes Jahr Tausende von wandernden Kröten und Molchen überfahren werden, müsse die Straßenbauverwaltung für funktionierende Amphibienschutz-Zäune und Tunnel sorgen. Mehr Artenschutz in Hessen sei deshalb eine von vier Kernforderungen des NABU zur Landtagswahl im Oktober, so Eppler.

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