NABU-Beweidungsprojekt in den Weinbergen am Heppenheimer Schlossberg

Dez 172024

immer mehr Weinbauflächen in den malerisch gelegenen Steillhängen am Heppenheimer Schlossberg fallen brach, weil sich kommerzieller Weinbau in diesen extremen Steillagen nicht mehr lohnt. Besonders in den kleinteiligen Flächen mit ihren vielen historischen Trockenmauern können Maschinen kaum eingesetzt werden und so geben trotz staatlicher Fördermassnahmen viele Winzer auf. Die ehemaligen Weinberge mit ihren extrem sonnenexponierten und kalkreichen Böden und die warmen Steinmauern sind aber auch hotspots der Artenvielfalt: Reptilien wie die Mauereidechse und die Schlingnatter, seltene Vögel wie der Bienenfresser und der Neuntöter und seltene Orchideen wie das Helmknabenkraut und die Spinnen-Ragwurz finden sich in den ehemaligen Weinbergen.

Nach einer Aufgabe der Nutzung als Wingert verbuschen die Flächen schnell und büßen damit ihren naturschutzfachlichen Wert sehr schnell ein.

Langfristig können diese wertvollen Kulturflächen nur durch Nutzung erhalten bleiben. Bewährt haben sich hier Schaf- und Ziegenhaltung. Ganz besonders Ziegen sind im Einsatz gegen drohende Verbuschung ausserordentlich effektiv, benötigen aber eine gute Zäunung.

NABU-Aktive aus dem Umfeld Heppenheim legen die Mauern und Weinbergflächen frei und bereiten die Einzäunung neuer Flächen für die im Frühjahr geplante Beweidung mit Ziegen vor. Mühsam muss manuell sehr viel verfilztes Gras und Brombeeren gemäht werden, denn nur auf wenigen Flächen kann der Akku-betriebene Balkenmäher des NABU zum Einsatz kommen. Dabei fällt viel Pflanzenmaterial an, das von der Fläche abtransportiert werden muss

In den kommenden Wochen wird der Zaun erneuert und mit zusätzlichem Litzendraht ausgestattet, damit die Ziegen ihn nicht überwinden können. Auch ein Ziegenstall muss noch aufgebaut werden- da ist noch einiges zu tun. Aber die NABU-Aktiven freuen sich schon auf die Ankunft ihrer fleissigen MitarbeiterInnen im Naturschutzeinsatz, der Ziegentruppe. Spätestens im April geht es los.