Mai 102022
 

Im Gemeindehaus der Evangelischen Kirche in Alsbach trafen sich am 10. Mai die Mitglieder der NABU Ortsgruppe Seeheim-Jugenheim zu ihrer Mitgliederversammlung. Die Wahl des Versammlungsortes geschah nicht zufällig: vom NABU wurden in den vergangenen zwei Jahren deutlich mehr Themenfelder abgedeckt und mehrere Projekte, über die der Vorstand den Mitgliedern berichtete, zeigen eine Ausweitung wichtiger Projekte und der umwelt- und klimapolitischen Arbeit auf Alsbach-Hähnlein.

Erfreulich ist die Erfolgsbilanz bei den Mitgliederzahlen: Entgegen dem Trend in vielen Vereinen und trotz der Corona-bedingten Arbeitseinschränkungen, die auch den NABU getroffen haben, hat der NABU Seeheim-Jugenheim e.V. dank aktiver Werbemaßnahmen, aber ganz sicher auch wegen seiner öffentlich gut sichtbaren, ehrenamtlichen Arbeit im Natur- und Umweltschutz und wegen der starken Kinder- und Jugendgruppen in den letzten beiden Jahren mehr als 600 neue Mitglieder hinzugewonnen. Aktuell kann die Ortsgruppe auf mehr als 1250 Mitglieder verweisen, ganz überwiegend aus Alsbach-Hähnlein, Bickenbach und Seeheim-Jugenheim.

Begrüßung

Grußworte an den NABU kamen von den Gästen der Veranstaltung: dem Bürgermeister von Seeheim-Jugenheim, Alexander Kreissl, der stellvertretenden Landesvorsitzenden des NABU Hessen, Stefanie Stüber, und dem Ersten Beigeordneten Dr. Thomas Fischbach aus Seeheim-Jugenheim.

In seiner Rede verwies der Vorsitzende der NABU Ortsgruppe auf die gestiegene Verantwortung der Gemeinden, die Klimakrise und die Krise der Biodiversität in ihren täglichen Entscheidungen zu berücksichtigen. Insbesondere beklagte er die mangelnde Umsetzung der immer wieder erneuerten und immer weiter in die Zukunft verschobenen Zielvorgaben der hessischen Landesregierung zur Reduktion des Flächenverbrauchs. Aktuell sei die Zielvorgabe eines Flächenverbrauchs von Netto-Null das Jahr 2040. Netto-Null heißt: wenn an einer Stelle Flächen versiegelt werden für Infrastruktur, Gewerbe und Wohnen, dann müssen an anderer Stelle entsprechend Flächen dauerhaft entsiegelt werden. Aber Zweifel am Umsetzungswillen sind berechtigt, denn es fehlt eine klare Vorgabe, wie auf regionaler Ebene das Restbudget an Fläche effektiv vergeben werden könnte. Zum Beispiel müssten dann Gemeinden um die effektivste Nutzung von Flächen konkurrieren, natürlich unter Berücksichtigung von Klimaschutz und dem Erhalt der Artenvielfalt. Vielleicht könnten Gemeinden dann endlich anfangen, sinnvoll miteinander bei Gewerbegebieten zu kooperieren, anstatt sich gegenseitig preislich zu unterbieten und so das Steueraufkommen zu schmälern.

Die Verantwortung für einen nachhaltigen Umgang mit den Flächen wird den Gemeinden zugeschoben, die dieser aber kaum gerecht werden können.

Als einen Lösungsansatz forderte Westphal mehr Bürgerbeteiligung, wie zu Beispiel endlich in allen Gemeinden die Einbindung von Bürgerräten wie dem Klimabeirat in Alsbach-Hähnlein.

Westphal warb auch darum, dem Beispiel von Seeheim-Jugenheim zu folgen und dem geplanten Landschaftspflegeverband beizutreten. Dieser Verband mit seiner paritätischen Beteiligung von Gemeinden, Landwirten und ehrenamtlichen Naturschutzverbänden bildet eine ideale Plattform, um in enger Kooperation mehr Umwelt- und Klimaschutz in die Fläche zu bringen. Vielleicht hätten dann Kiebitz und Feldlerche noch eine Chance, meinte Westphal.

Ehrungen

Die Ehrenurkunde des NABU Hessen wurde verliehen an Jan Zeißler, Michael Theurich, Yvonne Albe, Gunnar Glänzel, Rita Koch, Ulrike Steinmetz, Andreas Brockmeyer und Oliver Moll.

Die Ehrennadel des NABU in Bronze erhielt Joachim Bach für seine langjährige Vorstandsarbeit mit dem Schwerpunkt Vogelschutz. Hervorgehoben wurde seine Arbeit zur Rettung des Kiebitz in der Landbachaue.

Als besondere Anerkennung seiner langjährigen Verdienste um die NABU Ortsgruppe vergab der Vorstand den Ehrentitel Ehrenvorsitz des NABU Seeheim-Jugenheim an Eckhard Woite, der dem Verein viele Jahre als Vorsitzender, weitere 10 Jahre als stellvertretender Vorsitzender und bis heute als aktiver Beisitzer im Vorstand dient.

Stefanie Stüber, stellvertretende Vorsitzende des NABU Hessen, dankte den Geehrten im Namen des NABU Hessen für ihre geleistete Arbeit.

Bericht des NABU Vorstandes über seine Tätigkeiten in den Jahren 2020 und 2021

Wahl des Vorstandes

In seiner Funktion als Vorsitzender des NABU Seeheim-Jugenheim bestätigt wurde Tino Westphal, auch Michael Theurich bleibt dem Vorstandsteam als stellvertretender Vorsitzender erhalten.

Neu gewählt als stellvertretender Vorsitzender des NABU wurde Andreas Brockmeyer aus Alsbach. Er tritt die Nachfolge von Stefan Leng in dieser Funktion an, der aber weiter als Beisitzer im Vorstand mitarbeiten wird.

Links im Bild: der neu gewählte stellvertretende Vorsitzende des NABU Seeheim-Jugenheim, Andreas Brockmeyer – hier bei der Überreichung der Ehrenurkunde des NABU Hessen

Der Vorstand des NABU Seeheim-Jugenheim e.V. wird mit einer ganzen Reihe neuer BeisitzerInnen gestärkt.

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