Aug. 102025
 

Schäfermeister Markus bringt NABU-Aktiven die Kunst der Schafpediküre bei

Die Pfadfinderweide nördlich von Malchen verwandelte sich am Sonntag Vormittag in eine praxisnahe Lehreinrichtung für Schafhaltung. Markus Stapp, ein erfahrener Schäfermeister aus dem Odenwald, hatte sich bereit erklärt, interessierten NABU-Aktiven die Grundlagen der professionellen Klauenpflege zu vermitteln. Die sandige Magerrasenfläche, die seit Jahren vom NABU gepflegt wird, bot die perfekte Kulisse für diesen besonderen Weiterbildungstag.

Fotos: NABU/Tino Westphal – NABU-Schafe auf der Pfadfinderweide bei Malchen

Geduld als Tugend: NABU-Schafe als Lehrmeister
Die NABU-eigenen Schafe erwiesen sich als außergewöhnlich geduldige Versuchstiere für die angehenden Klauenpfleger. Diese Tiere, die bereits an den regelmäßigen Umgang mit Menschen gewöhnt sind, ermöglichten es den Teilnehmern, verschiedene Techniken zu erproben, ohne unnötigen Stress für die Tiere zu erzeugen.

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Schäfermeister Markus Stapp erklärt den NABU-Aktiven die Grundlagen der Klauenpflege bei Schafen

Theorie bei Kaffee und Kuchen
Der theoretische Teil der Weiterbildung fand direkt auf der Weide statt – bei Kaffee und Kuchen unter freiem Himmel. In entspannter Atmosphäre vermittelte der Schäfermeister den Teilnehmern zunächst die Grundlagen der Klauenpflege beim Schaf. Besprochen wurden typische Hufkrankheiten wie Moderhinke oder Zwischenklauenentzündungen und deren Behandlungsmethoden.
Die Anatomie der Schafklaue stand ebenso auf dem Programm wie die richtige Häufigkeit der Pflege – in der Regel ist ein Pflegeschnitt pro Jahr erforderlich, je nach Rasse und Abnutzung können aber kürzere Intervalle nötig werden.

Praxis auf der Weide

Nach der Theorie ging es zur praktischen Anwendung. Zunächst wurden die Schafe gepfercht. Anschließend demonstrierte der Schäfermeister die klassische Methode: Das Schaf wird auf sein Hinterteil gesetzt, wodurch es bewegungsunfähig wird und die Klauenpflege bequem erlaubt.
Diese Technik erfordert Geschick und Erfahrung, da das Tier dabei zwischen die Beine der pflegenden Person gesetzt wird, sodass beide Hände für die eigentliche Klauenarbeit frei bleiben.

Demonstration des Klauensessels
Als besonderes Highlight präsentierte Schäfermeister Markus zum Abschluss einen Klauensessel – ein professionelles Gestell zur Fixierung von Schafen während der Klauenpflege. Diese moderne Alternative zum traditionellen “Auf-den-Hintern-Setzen” bietet mehrere Vorteile: rückenschonende Arbeitshaltung für den Schäfer, stressärmere Fixierung für das Tier und präzisere Arbeitsweise.
Der vorgestellte Klauensessel ermöglicht es, Schafe sicher zu fixieren und dabei eine verstellbare Arbeitshöhe einzustellen. Besonders für ältere Schäfer oder solche mit Rückenproblemen stellen diese Geräte eine erhebliche Arbeitserleichterung dar.

Video der Aktion in Facebook:

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