Das zum NSG Kalksandkiefernwald bei Bickenbach, Pfungstadt und Seeheim-Jugenheim gehörende Waldstück nördlich von Seeheim wird von Michael Theurich als Gebietsverantwortlichem betreut.
Die Übernahme erfolgte bei einer Bestandsaufnahme vor Ort zusammen mit Vertretern von Hessenforst, dem neu zuständigen Revierförster und dem für die Beweidung zuständigen Landschaftspfleger Rainer Stürz.
Wie häufig in unseren Wäldern wurden bei der Begehung Probleme durch massiven Wildverbiss festgestellt: Rehe verbeissen gezielt Blütenstände des Kreuzenzians und der Orchideen: Im Wald eingezäunte Bereiche sind übersät mit hunderten abgeblühten Blütenständen und Samenständen von Orchideen, während ausserhalb nur vereinzelte Exemplare ohne Blütenstand stehen. Einige Orchideen werden aufwändig einzeln mit Zäunen vor dem Verbiss geschützt.
Flächendeckend kommen Brombeeren auf, kaum mehr beherrschbar wegen zunehmender Stickstoffversorgung. Die weiter geplanten Beweidungsmassnahmen mit Eseln und Schafen helfen beim Offenhalten der Landschaft, gefährden aber auch die Orchideen und andere wertvolle Pflanzen. Hier ist aufwendiger Schutz von Einzelpflanzen und viel Aufwand, Sorgfalt und Achtsamkeit bei der Beweidung notwendig. Gut dass wir Rainer Stürz mit seiner umfangreichen Erfahrung vor Ort haben.
Im Randbereich des Waldes (ausserhalb des NSG) im Gemeindewald direkt nördlich Seeheim Berliner Strasse treten zunehmend Götterbäume auf; die kaum zurückgedrängt werden können. Hier besteht ein Konflikt mit dem Naturschutzgesetz, dass ein Zurückschneiden zwischen März und Oktober verbietet. Mehrfaches Rückschneiden wäre aber notwendig, wenn man Gifteinsatz vermeiden möchte.
Der NABU Seeheim wird in Absprache mit unseren Partnern vom BUND Seeheim jedoch den Schwerpunkt für Arbeitseinsätze weiter auf die Bickenbacher Düne setzen.
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