Rehbesuch im Hausgarten
Wildtiere sind keineswegs scheu. Vielmehr bobachten sie ihre Umgebung und insbesondere das Verhalten von Menschen sehr genau. So werden Jogger oder Landwirte im Trecker, die regelmässig ortsnah die Waldwege frequentieren zwar genau beobachtet, aber keineswegs als unmittelbare Gefahr angesehen. Anders sieht es natürlich aus, wenn Spaziergänger von freilaufenden Hunden begleitet werden.
Noch nie in der Geschichte war die Wilddichte an Rehen und auch Wildschweinen im Seeheimer Wald so hoch wie heute. Naturschützer finden im Wald weite Bereiche, in denen es keinen natürlichen Baumnachwuchs gibt, permanent verbissene Jungbuchen sehen aus wie gärtnerisch bearbeitete Buchsbäume, Orchideen in den Waldnaturschutzgebieten nördlich Seeheim oder seltene Weisstannen im Alsbacher Gemeindewald können ohne massiven Einzelschutz jeder Pflanze nicht überleben. Landwirte beklagen zunehmend Wildschaden auf den Äckern.
Mit der zunehmenden Rehpopulation werden auch Ortslagen für Wildtiere interessant, zumal sie dort sicher sind vor Verfolgung durch Jäger. So finden viele Gartenbesitzer einen nächtens verwüsteten Rasen und abgefressene Beete vor.
Die Tierliebe der GärtnerInnen wird auf die Probe gestellt, wenn der Gast es auf die frisch gesäten Blumen im Trog und alle Rosenknospen abgesehen hat.
Über angemessene und neue Formen des Wildtiermanagements wird zu reden sein in den nächsten Jahren, um Interessen des Tier- und Naturschutzes mit anderen Interessen in Einklang zu bringen.
Kommentarfunktion geschlossen