Anfang November trafen erste Wintergäste aus dem osteuropäischen Raum in der Landbachaue ein: Mäusebussarde, überwiegend heller gefärbt als ihre bei uns heimischen Verwandten sowie Saatkrähen, in der Gesellschaft von blauäugigen Dohlen.
Die im Oktober von Jägern aufgestellten Tarnzelte und der Jagdbetrieb rund um die Landbachaue haben im gesamten November für eine nachhaltige Vergrämung der Wasservögel gesorgt. Dies ist umso tragischer, da die Vogelwelt in dieser Jahreszeit ihre Energiereserven für den kommenden Winter mit dem spärlicher werdenden Nahrungsangebot auffüllen muss und durch die Vertreibung noch zusätzliche Energie verbraucht. Betroffen sind leider auch durchziehende Arten, z. B. Limikolen (Watvögel), die im Spätherbst noch die Landbachaue als Rastplatz nutzen.
So gab es im November in der Landbachaue nur wenig zu beobachten. Die beiden großen Wasserflächen im Westteil der Aue waren durchweg wie leer gefegt. Lediglich ein einsamer Höckerschwan und einige Zwergtaucher ließen sich von dem Jagdbetrieb weniger stören. Eine flugunfähige Graugans, eine ebenfalls flugunfähige Nilgans und ein Kormoran mit fehlender Handschwinge konnten auf Grund ihrer Behinderungen nicht das Weite suchen und mussten dem Schwan und den Zwergtauchern Gesellschaft leisten. Ob die Behinderungen dieser drei Vögel von Schussverletzungen stammen, ist unbewiesen.
Gegen Monatsende wurde das in der Landbachaue zur Landschaftspflege eingesetzte Rote Höhenvieh in den Westteil der Aue eingelassen und nahm sich sogleich der beiden Jäger-Tarnzelte an. Innerhalb von drei Tagen hatten diese Rinder dann die Zelte kurzerhand flachgelegt und so wieder für eine unverbaute Landschaft gesorgt.
Für die Vogelwelt der Landbachaue war der November ein bitterer Monat, insbesonderd im Vergleich zum Vorjahr 2013, als der Jagdbetrieb erheblich schwächer war. Zum Vergleich die Beobachtungen vom November 2013: http://bickenbacher-storch.blogspot.de/2013/12/landbachaue-im-november.html
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