Ab Anfang März trafen erwartungsgemäß die ersten Sommergäste ein. Den Anfang machten die Zilpzalpe (Weidenlaubsänger) in recht großer Anzahl, bis zum Monatsende gefolgt von Rohrammern, Hausrotschwänzen, Rauch- und Mehlschwalben, Schwarz- und Blaukehlchen sowie von ersten Schafstelzen. Häufig zu sehen waren vagabundierende Kiebitzschwärme bis zu über 200 Vögeln und in der ersten Märzhälfte zogen Kranichtrupps über die Aue, auf ihrer Reise zu den nördlichen Brutgebieten. Bekassinen waren den ganzen März über in der Aue zu sichten.
Neben den Zuwanderern gab es auch Abwanderer. Die in der Landbachaue überwinternden Silberreiher schlossen sich zu Trupps zusammen und reisten dann zu ihren Brutrevieren. Auch den überwinternden Mäusebussarden aus dem osteuropäischen Raum wurde es in der Aue allmählich zu eng. Oft zu beobachten waren die imposantenn Luftkämpfe dieser Greife, bei denen es um Reviere und wohl auch Partner ging. Dass diese Kämpfe nicht immer glimpflich ausgingen war an einem Bussard festzustellen, der schwerverletzt und auf dem linken Auge erblindet kaum noch flugfähig war. Auch bei den zwischenzeitlich ebenfalls zurückgekehrten Rot- und Schwarzmilanen gab es einigen Stress, hier vor allem durch die Rabenkrähen, die sich mit Vorliebe auf diese großen Greife stürzen und an ihren Ansitzplätzen regelrecht belagern.
Stress gab es auch für die Bodenbrüter in den Schilfgebieten. Mindestens drei Hermelinreviere konnten wir in diesem Frühjahr registrieren, was aber keine nennenswerte Bedrohung ausmachen dürfte. Wesentlich bedrohlicher für die Gelege sind die häufig zu sehenden Wildschweine, darunter auch eine Bache mit mindestens 8 Frischlingen, die am helllichten Tag systematisch das Schilf durchkämmten.
Das wieder vereinte Storchenpaar in der Landbachaue war bis zum Monatsende wieder zur Alltagsroutine zurückgekehrt. Gemeinsam wurden neugierige „Fremdstörche“ aus dem Nestbereich verjagt, das Nest selbst wurde repariert und neu ausgepolstert. Am 26. März (2 Tage früher als im Vorjahr 2015) war dann Brutbeginn, den klappernden Nachwuchs erwarten wir dann bis Ende April.
Kommentarfunktion geschlossen