Der viel zu milde Januar brachte keine neuen Wintergäste in die Landbachaue. Durch die fehlende Schnee- und Eisdecke stand der Tierwelt ausreichend Nahrung zur Verfügung und an den helleren Tagen sonnte sich das Wassergeflügel an den Rändern der Wasserflächen. Insbesondere bei den Stockenten war erstes Paarungsverhalten zu beobachten und die jungen, noch nicht verpaarten Graugänse gingen auf erste Partnersuche innerhalb der bis zu 200 Vögel starken Gruppe.
Auch die Grau- und Silberreiher beginnen schon in ihr Prachtkleid zu wechseln, erkennbar an der verstärkten Färbung bei den Graureihern und der Ausbildung von Schmuckfedern bei beiden Reiherarten.
Als erste Rückkehrer, und eigentlich viel zu früh, war bei den Singvögeln zum Monatsende ein kleiner Trupp Rohrammern zu beobachten, der sich manchmal unter die standorttreuen Goldammern in der Landbachaue mischten.
Treue Wintergäste sind wieder die Mäusebussarde, vermutlich aus dem osteuropäischen Raum. Viele dieser Vögel weisen eine helle Färbung auf, aber ob sich darunter eventuell Raufußbussarde befinden lässt sich leider nicht seriös nachweisen. Hierzu müsste man schon die namensgebende Befiederung der Beine registrieren und so nahe lassen uns diese Greife nicht heran.
Täglich zu beobachten war der Eisvogel, der zwischen seiner Jagd auf Kleinfische oft längere Pausen einlegte und sich einfach nur die Sonne aufs Federkleid scheinen ließ.
Mehrfach konnten wir im Januar die extrem scheue Wasserralle kurz sichten, für ein Foto hat es leider nicht gereicht. Wir schätzen, dass es im Westteil der Landbachaue mindestens 3 Exemplare dieser Rallenart gibt. Meist gut versteckt im Schilf verraten sie sich häufig durch ihre laut quiekenden Rufe.
Falls es nicht noch zu einem stärkeren Wintereinbruch kommt, erwarten wir im Februar die Rückkehr des Storchenpaares. Endlich wieder Vögel, die sich – im Gegensatz zur zickigen Wasserralle – bequem beobachten lassen.
Kommentarfunktion geschlossen